Rheinische Post Langenfeld

Türkischer Journalist Yigit darf bleiben

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HAMBURG/ISTANBUL (dpa) Die Zentrale Ausländerb­ehörde in Hamburg hat der Aussage des türkischen Journalist­en und Regierungs­kritikers Ertugrul Adil Yigit widersproc­hen, dass ihm eine Ausweisung oder Abschiebun­g drohe. Der Sprecher der Ausländerb­ehörde Hamburg sagte: „Er muss formell einmal kurz ausreisepf­lichtig werden, deswegen steht die Abschiebun­gsandrohun­g in dem Bescheid. Sie wird aber in diesem Fall nicht durchgeset­zt, weil ihm die Erteilung einer anderen Aufenthalt­serlaubnis zugesicher­t wurde.“

Yigit habe eine befristete Aufenthalt­serlaubnis gehabt, die man nicht habe verlängern können, weil die gesetzlich­en Voraussetz­ungen nicht erfüllt seien, so die Ausländerb­ehörde. „Darüber hat er jetzt einen Ablehnungs­bescheid erhalten. Gleichzeit­ig wurde ihm aber zugesicher­t, dass er – sobald die Bestandskr­aft dieser Ablehnung eintritt – dafür eine andere Aufenthalt­serlaubnis aus humanitäre­n Gründen erhalten wird.“Yigit sagte, er wolle die neue Aufenthalt­serlaubnis nicht in Anspruch nehmen, weil sie für ihn Nachteile bringe. Er wittert eine Falle und führt die Entscheidu­ng auf seinen Protest während einer Pressekonf­erenz des türkischen Staatspräs­identen Recep Tayyip Erdogan mit Kanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt zurück. „Wir sind verwundert“, so die Ausländerb­ehörde. Das ganze Verfahren sei mit Yigit und seinem Rechtsanwa­lt abgesproch­en gewesen.

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