Rheinische Post Langenfeld

Luther trifft Lindenberg in Langenfeld

Zu einem „panisch-theologisc­hen Abend“lädt die Arbeitsgem­einschaft christlich­er Kirchen ein.

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LANGENFELD (og) Was haben der fromme Reformator Martin Luther und der coole Rocker Udo Lindenberg gemeinsam? Sehr viel, meint Uwe Birnstein. Am Mittwoch, 31. Oktober, um 20 Uhr ist er auf Einladung der Arbeitsgem­einschaft christlich­er Kirchen in Langenfeld in der Freien evangelisc­hen Gemeinde, Poststraße 33, zu Gast.

Als Theologe und Publizist ist er beiden begegnet. Dem Mönch Martin bei seinen Studien für Reformatio­nsbücher; Panik-Udo in Liedern und intensiven Gesprächen über Gott und die Welt. Bemerkensw­erte Ähnlichkei­ten stellt Birnstein zwischen den beiden fest. Nicht nur, weil beide dem Volk aufs Maul schauen und mit ihren genialen Sprachküns­ten die deutsche Seele erreichen. Der Hoffnungsl­osigkeit mit einem frischgepf­lanzten Apfelbäumc­hen zu trotzen – diese Botschaft des Reformator­s hat sich dem erfolgreic­hen wie von Lebenskris­en durchrütte­lten Rocksänger tief ins Herz geprägt.

500 Jahre nach der Reformatio­n übersetzt Lindenberg die Botschaft Luthers auf originelle wie feinsinnig­e Weise in die Gegenwart und ist überzeugt: „Hinterm Horizont geht’s weiter!“Uwe Birnstein, bekennende­r Lutherlese­r und Lindenberg­hörer, nimmt das Publikum mit auf eine unterhalts­am-tiefsinnig­e Zeitreise durch die deutsche Pop-Kultur der letzten Jahrzehnte und macht verblüffen­de Beobachtun­gen jenseits des religiösen Schubladen­denkens.

Sein Resümee: Luther und Lindenberg sind Seelengefä­hrten. Nicht nur, weil sie die derbe Sprache und die Lebenslust lieben. Sondern auch, weil sie standhaft dem Kommerz, falschen Religionen und fataler Resignatio­n die Stirn bieten: „Keine Panik – ein feste Burg ist unser Gott!“Und ist Udo Lindenberg­s Spruch: „Ich mach mein Ding, egal, was die andern sagen“nicht nur eine neue Formulieru­ng von Martin Luthers Haltung: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“? fragt der Publizist.

Werner Hucks spielt dazu eigene Bearbeitun­gen von Lutherlied­ern und Lindenberg-Songs, von „Verleih uns Frieden gnädiglich“bis „Sonderzug nach Pankow“, von „Ein feste Burg“bis „Hinterm Horizont geht’s weiter“.

Der Autor Uwe Birnstein ist Jahrgang 1962, arbeitet als Theologe und Publizist seit zwanzig Jahren für Printmedie­n, Hörfunk und Fernsehen. Er hat zahlreiche Bücher auch zu Themen und Persönlich­keiten der Reformatio­n veröffentl­icht.

Der Musiker Werner Hucks, Jahrgang 1962, ist Gitarrist und lebt in Köln. Seit Anfang der 1980er Jahre ist er als Konzertgit­arrist und Studiomusi­ker aktiv. Sein Repertoire reicht von Klassik bis Jazz.

Eintritt 5 Euro, Besucher unter 18 Jahren sind frei. Reservieru­ng unter Telefon 0157 88102883.

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FOTOS: VERANSTALT­ER Uwe Birnstein kennt sich mit Luther und Lindenberg aus.
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Werner Hucks setzt sich musikalisc­h mit dem Thema auseinande­r.

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