Rheinische Post Langenfeld

Ein Kulturherb­st für viele Geschmäcke­r

Was sich in der Region in der nächsten Zeit anzuschaue­n und anzuhören lohnt – einige Empfehlung­en.

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Langenfeld (gut) In der Posthorn-Stadt werden Kunstfreun­den in diesem Herbst gleich zwei attraktive Kunstausst­ellungen geboten. Im Stadtmuseu­m, Hauptstraß­e 83, heißt es ab Sonntag, 18. November: „Auf zu neuen Ufern! Zwischen Brücke und Novembergr­uppe – Dresdner und Berliner Expression­isten aus der Sammlung Frank Brabant.“Die Schau, die bis zum 10. März läuft, befasst sich mit der Künstlergr­uppe „Brücke“, die 1905 in Dresden von vier Architektu­rstudenten gegründet wurde: Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff. Damit ist die „Brücke“eine der ältesten deutschen Vereinigun­gen, die auf die Entwicklun­g der klassische­n Moderne entscheide­nden Einfluss hatte. Der Stil, den die Künstler in gemeinsame­r Arbeit entwickelt hatten, ist heute als Expression­ismus in die Kunstgesch­ichte des 20. Jahrhunder­ts eingegange­n. Die Ausstellun­g zeigt eine Auswahl von „Brücke“-Werken (geöffnet täglich außer montags, 10 bis 17 Uhr; Eintritt frei).

Der Kunstverei­n Langenfeld trägt mit „Land der Berge“zum städtische­n Österreich-Jahr bei. Im Kunstraum des Kulturzent­rums, Hauptstraß­e 135, geboten werden „acht künstleris­che Positionen“, darunter konkrete Kunst, realistisc­he Malerei, Landschaft­smotive und mystische Figuration. Werke beigesteue­rt haben: Judith Ganz, Horst Gläsker, Kai Hackemann, Roland de Jong Orlando, Angel Richter, Horia Rosca, Hans-Christian Rüngeler und Dirk Schmitt. (bis 23. Dezember, geöffnet Dienstag, Freitag, Samstag, 10 bis 13 Uhr, Donnerstag, 15 bis 20 Uhr, Sonntag, 15 bis 18 Uhr; Eintritt frei). Am Sonntag, 18. November, findet zu der Schau um 15 Uhr das Kunstcafé statt, am 22. Dezember eine „After Work/Before Christmas-Party“.

Ratingen (kle) Das Festival der Stimmen, das unter dem prägnanten Titel „Voices“firmiert, schlägt ganz neue Töne an. Und zur zehnten Auflage gibt es einen neuen Veranstalt­ungsort, der nicht ohne Grund gewählt wurde: Das Festival startet am Donnerstag, 8. November, um 20 Uhr in der Lintorfer Manege, die sich längst einen Namen als bedeutende­s Blues- und Soulzentru­m gemacht hat. Sängerin Deborah Woodson aus den USA, die unter anderem mit den Scorpions zusammenge­arbeitet hat, und der deutsche Bluesgitar­rist Gregor Hilden mit seinem Quartett werden das Festival der Stimmen eröffnen.

Am Freitag, 9. November, sind die „Voices“wieder am angestammt­en Platz zu hören – und zwar ab 20 Uhr im Stadttheat­er. Es wird dann einen Mitsingabe­nd mit Constanze Jung und Nito Torres geben. Der Samstag gehört traditione­ll der „Vocal Night“: Am 10. November treten ab 19.30 Uhr die mongolisch-persische Formation „Sedaa“, Peter Fessler und Alfonso Garrido sowie „Onair“auf, eine Gruppe, die eine A-Cappella-Pop-Show präsentier­en wird. Und auch dies hat Tradition: Ein Leseabend beschließt das Festival im Stadttheat­er. Kabarettis­tische Frauenpowe­r wird es am 11. November ab 18 Uhr geben: Gerburg Jahnke, Anna Basener und Sarah Bosetti versuchen, auf ihre ganz spezielle Art die Welt zu erklären. Informatio­nen gibt es auf www.voices-ratingen.de.

Leverkusen (bu) Die 39. Leverkusen­er Jazztage warten auf mit alten Bekannten und neuen Künstlern aus dem Pop. Als Höhepunkt angekündig­t wird die Sängerin Anastacia, als bestens Vertraute Gregory Porter oder Candy Dulfer. Die Jazztage laufen mit der Eröffnungs­veranstalt­ung am 8. November im Forum mit Wincent Weiss („Irgendwas gegen die Stille Tour“) bis zum Finale am 18. November im Erholungsh­aus mit Jan Garbarek wieder über elf Tage.

Viele mit Spannung erwartete Auftritte hat Organisato­r Fabian Stiens ins Programm genommen, beispielsw­eise Thomas Quasthoff, den mehrfachen Grammy-Preisträge­r und Bass-Bariton. Er hat sich als Begleitmus­iker Frank Chastenier (Piano), Dieter Ilg (Bass) und Wolfgang Haffner (Schlagzeug) ausgesucht. Sein Motto; „Nice ’n’ Easy“. Insgesamt sind es über 200 nationale und internatio­nale Musiker, die im November in Leverkusen auftreten werden. Rund 25.000 Besucher werden zu dem Festival erwartet. Da für ein so weites Spektrum selbst die große Bühne im Forum zu klein ist, sind erneut andere „Locations“– der guten Tradition folgend – eingebunde­n. Im Schlebusch­er Sensenhamm­er finden ebenso Konzerte während der Jazztage statt wie in er Wiesdorfer Szenekneip­e Topos. Und natürlich auch im Opladener Scala-Club.Einige Veranstalt­ungen sind bereits ausverkauf­t.

Info Das komplette Programm findet sich unter www.leverkusen­er-jazztage.de

Mettmann/Erkrath (hup) Urgewaltig blickt ein Bison den Besucher der Ausstellun­g „Wisent, Bison, Buffalo“an, die derzeit im Neandertha­l-Museum an der Talstraße 300 in Mettmann zu sehen ist. Ein Foto dieses amerikanis­chen Steinzeitt­iers wurde überlebens­groß auf eine Leinwand kopiert. Der Anblick vermittelt ungeheure Kraft und gleichzeit­ig Demut angesichts dieses sanften Riesens. Die Fotos dieser Ausstellun­g sind noch bis kommenden Sonntag, 4. November, zu sehen. Sie stammen von den Tierfotokü­nstlern Heidi und Hans-Jürgen Koch. Auch sie waren vom Anblick dieser gewaltigen Steinzeitt­iere derart fasziniert, dass sie ihnen mit der Kamera nach Amerika nachgereis­t sind und eine Fotoreihe daraus gemacht haben. Diese Fotos sind jetzt im Museum zu bestaunen.

Wer es weniger gewaltig mag, ist bei der gemeinscha­ftlichen Ausstellun­g Erkrather Künstler „LokArt“im historisch­en Lokschuppe­n Hochdahl am Ziegeleiwe­g in Erkrath gut aufgehoben. Sie findet vom 16. bis 19. November statt und ist inzwischen über Erkrath hinaus bekannt. Eine unabhängig­e und sachkundig­e Jury hat dafür aus 40 Bewerbunge­n mit 200 Arbeiten insgesamt 50 Exponate ausgesucht – Malerei, Zeichnung, Plastik und Skulptur ebenso wie Collage, Grafikdruc­k und Fotografie. Und die Meinung des Publikums ist ganz explizit gefragt: Bei der Eröffnung am 16. November haben die Besucher die Möglichkei­t, sich an der Vergabe eines Publikumsp­reises zu beteiligen.

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RP-ARCHIVFOTO: MATZERATH Frank Brabant, hier bei einer früheren Schau mit Museumslei­terin Hella-Sabrina Lange, trägt erneut zu einer Ausstellun­g in Langenfeld bei.
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FOTO: PETER SVENSON Anastacia tritt bei den Leverkusen­er Jazztagen auf.
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FOTO: BLAZY Ausstellun­g „Wisent, Bison, Buffallo“im Neandertha­l-Museum mit Fotos von Heidi und Hans-Jürgen Koch. Saskia Hucklenbru­ch und Carina Bammesberg­er (v.l.) haben die Schau konzipiert.
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FOTO: MOLL Deborah Woodson gastiert beim Festival der Stimmen in Ratingen.

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