Rheinische Post Langenfeld

Leckere Weihnachts­grüße aus der Box

Seit 2007 verteilt die Leverkusen­er Tafel Lebensmitt­elpakete an Bedürftige. Spenden und Helfer gesucht.

- VON TOBIAS BRÜCKER

LEVERKUSEN Es wird kälter in der Stadt, der Herbst ist da. Die Zeit rast, und so ist es nicht mehr weit bis zum Fest der Liebe. Wer bereits jetzt vorweihnac­htliche Gefühle verspürt, der kann seinen Mitmensche­n etwas Gutes tun und für 25 Euro die Patenschaf­t für eines der Weihnachts­pakete der Leverkusen­er Tafel übernehmen.

Die kleine Box mit allerlei Leckereien zur Weihnachts­zeit wird bereits seit 2007 an Bedürftige verteilt. Während fünf Jahre danach noch 700 Kistchen den Besitzer wechselten, erfolgte im vergangene­n Jahr eine Punktlandu­ng mit rund 1200 Exemplaren, wie Tafelvorsi­tzender Adolf Staffes berichtet. Und doch ist das angekündig­te Ziel in diesem Jahr nochmal um 200 erhöht worden.

Denn die Verantwort­lichen und Helfer merkten, wie eng es im Winter 2017 geworden war. Allerdings ist das Vorhaben nur dann umzusetzen, wenn auch genug Geld aufs Konto der Tafel eingeht. „Wir werden es nicht mit eigenem Kaptial aufstocken, das können wir nicht“, betont Reiner Endlein. Die fleißigen Hände, die am 14. Dezember in der Christuski­rche in Wiesdorf bei der Ausgabe eine Art verfrühten Heiligaben­d feiern, sind also auf die Hilfe der Menschen in Leverkusen angewiesen.

Beim Packen helfen wie in den vergangene­n Jahren wieder motivierte Mitarbeite­r der Metro. „Sie sind schon ganz heiß darauf, einen neuen Rekord aufzustell­en“, versichert Geschäftsl­eiter Peter Neises und fügt gleich an: „Viele Leute helfen gern, wissen aber nicht, wie und wo das möglich ist. Und diese Aktion ist nicht gleich permanent.“

Dennoch benötigt die Leverkusen­er Tafel dringend Verstärkun­g. Zuletzt war bereits einmal eine Ausgabe am Samstag ausgefalle­n. Dieser Tag wackelt gewaltig, berichten die Vorsitzend­en. „Unsere Leute gehen an die Grenze“, betont Endlein. Die meisten Personen, die die Tafel in Anspruch nähmen, seien deutsch – und es würden immer mehr ältere Menschen, die auf das Ehrenamt angwiesen seien. Natürlich habe auch der Flüchtling­sstrom dafür gesorgt, dass die Zahl auf insgesamt 6700 Bedürftige gestiegen ist. Doch das habe sich normalisie­rt.

Oberbürger­meister Uwe Richrath lobte auch wegen dieser Umstände die Arbeit der Tafel. „Die Zahlen zeigen, dass die Gesellscha­ft trotz aller wirtschaft­licher Dynamik viele Menschen zurückläss­t“, sagt der Schirmherr. Gerade jetzt müsse man Brücken bauen.

Ab sofort können die Spenden entgegen genommen werden. Die Tafel startet dabei bei null.

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FOTO: RALPH MATZERATH Detlev Prößdorf, Norbert Schumacher, Uwe Richrath, Adolf Staffes und Peter Neises (v. li.) packen ein Weihnachts­paket der Leverkusen­er Tafel.

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