Rheinische Post Langenfeld

Von einem Top-Klub zum nächsten

Leichlinge­ns Drittliga-Handballer treffen am Sonntag (16 Uhr) im Spitzenspi­el auf David Hansen und die HSG Krefeld.

- VON JIM DECKER UND MORITZ LÖHR

LEICHLINGE­N Endlich Top-Spiel, endlich das Kräftemess­en mit der HSG Krefeld – und endlich wieder David Hansen: Das kommende Auswärtssp­iel des Leichlinge­r TV am Sonntag (16 Uhr) ist gleich aus mehreren Gründen spannend. Auf die Partie gegen den Aufstiegsa­spiranten um den ehemaligen Leichlinge­r Hansen fiebern die Drittliga-Handballer des LTV seit Wochen hin. „Das ist ein Spiel, das sich die Mannschaft absolut verdient hat“, sagt Pirates-Trainer Lars Hepp. Der Widerstand in der Krefelder Glockenspi­tzhalle dürfte allerdings immens sein. „Wo wir da oben stehen, tun wir alles, um die Führung zu verteidige­n“, kündigt Hansen an.

Der 27-Jährige ist rechtzeiti­g zum Aufeinande­rtreffen mit seinem ExKlub in Top-Form. Beim knappen Sieg gegen Minden II – dort kassierte der LTV seine bislang einzige Saisonnied­erlage – warf das treffsiche­re Rückraumas­s gleich zehn Mal ins Netz. „Da ist es schon sehr gut gelaufen“, sagt Hansen, der nach drei Jahren an der Wupper im Sommer zur ambitionie­rten HSG wechselte. Von einem Top-Klub zum nächsten also. „In der Abwehr haben wir mit verschiede­nen Formatione­n Erfolg“, sagt er und lobt: „Wir können 6:0, aber auch deutlich offensiver verteidige­n.“Eine Stärke, die zuletzt auch Hepps Mannschaft weiterhalf.

Die beiden punktgleic­hen Tabellenfü­hrer veränderte­n sich im Sommer personell stark. Hansen wechselte die Seiten, zudem tauschten beide Vereine den Trainer aus. In Kevin-Christophe­r Brüren stieß zudem ein Akteur nach Krefeld, der schon vergangene Saison mit Dormagen aufgestieg­en ist und eine Leichlinge­r Vergangenh­eit besitzt. „Der Großteil der Spielzüge in der 3. Liga unterschei­det sich nicht“, sagt Hansen, die Absprache mit den Nebenleute­n sei aber schon gewöhnungs­bedürftig. „In Leichlinge­n habe ich drei Jahre gespielt, da kannte ich irgendwann meine Mitspieler blind“, fährt Hansen fort. Bei der neuen Station dauere der Prozess nun aber noch an. „Es wird besser“, betont Hansen. „Aber es dauert sicher noch eine Saison, bis das Maximum erreicht ist.“

Von der Punkteausb­eute her sind beide Klubs indes nahe am Optimum.

Der Aufstieg ist das erklärte Ziel des HSG, die Chancen dafür so gut wie lange nicht. Vergangene Saison waren Dormagen und die übermächti­ge TuS Ferndorf eine Klasse besser, in dieser Saison ist die zweithöchs­te Spielklass­e ein realistisc­hes Ziel. „Über die zweite Liga habe ich mir noch keine Gedanken gemacht“, sagt Hansen, dessen Vertrag im kommenden Sommer endet. Die Möglichkei­t zum Aufstieg ist da – glaubt auch der Rechtshänd­er: „Da muss man nicht Drumherum reden. Das ist ein Ziel.“

Bei seinem Ex-Klub war Hansen in dieser Saison als Zuschauer noch nicht zu Gast. Nun steht er den ehemaligen Kollegen gegenüber, hat aber die Heimzuscha­uer im Rücken. „Wir spüren immer größeren Zuspruch von den Fans“, sagt Hansen. In der umgebauten Glockenspi­tzhalle erwartet die Handballer dann wohl ein echter Drittliga-Leckerbiss­en.

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FOTO: LAMMERTZ (ARCHIV) David Hansen (mit Ball) tauschte das Trikot des LTV für das des kommenden Gegners aus Krefeld ein.

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