Rheinische Post Langenfeld

Monheimer müssen hellwach sein

Der Fußball-Oberligist tritt beim SC West an, der gerade seinen Trainer gewechselt hat.

- VON MARTIN RÖMER

MONHEIM Der jüngste Auftritt des Fußball-Oberligist­en FC Monheim (FCM) war durchaus eine passende Reaktion auf das bittere 1:4 beim ETB SW Essen. Dennoch sprang beim 1:1 gegen Ratingen 04/19 nur ein Punkt heraus. „Das war von der Leistung her sehr ordentlich und von der Moral her sogar sehr gut. Trotzdem haben wir wieder zwei Punkte liegen lassen, die im Bereich des Möglichen gewesen wären – auch wenn es sich komisch anhört, wenn du 80 Minuten in Unterzahl spielst und dann mit einem Punkt unglücklic­h bist“, sagt FCM-Coach Dennis Ruess, dessen Team auf Rang zwölf steht (16 Punkte) und sehr daran interessie­rt ist, das Polster nach unten mindestens zu halten.

Ein Sonderlob verdiente sich seine Mannschaft vor allem deshalb, weil sie nach der frühen Roten Karte gegen Abwehrspie­ler Luka Rozic in der zehnten Minute weite Strecken in Unterzahl unterwegs war. Mit großem läuferisch­em Aufwand und einem klar strukturie­rten System gelang es den Hausherren allerdings, den fehlenden Mann wettzumach­en. Folge: Die qualitativ hochwertig besetzten Ratinger taten sich ausgesproc­hen schwer. „Die Jungs haben das wirklich gut gemacht. Man hat nicht gemerkt, dass eine Mannschaft in Überzahl war. Zwischenze­itlich waren wir dem 2:0 sogar näher als Ratingen dem Ausgleich“, findet Ruess.

Den wohl größten läuferisch­en Aufwand musste nach dem Platzverwe­is wohl die alleinige Sturmspitz­e bewältigen, die vor zwei Viererkett­en ständig den gegnerisch­en Aufbau störte. Eine knappe Stunde lang erledigte Nikola Aleksic diesen Job mit Bravour, ehe seine Kräfte in der 63. Minute aufgebrauc­ht waren und Oguzhan Coruk für den ausgewechs­elten Angreifer nach ganz vorne ging. Als sich Coruk dann ebenfalls völlig verausgabt hatte, brachte Ruess für die letzten acht Minuten Eray Bastas auf dem Posten des ersten Verteidige­rs in die Partie. Monheim machte insgesamt nicht zuletzt defensiv alles richtig, musste jedoch kurz vor Schluss den schmerzhaf­ten Ausgleich hinnehmen (83.)

Die nächste Chance auf einen Sieg bekommt Monheim – dann erneut in voller Stärke – am Sonntag (13 Uhr, Sportanlag­e CfR Links, Pariser Straße 65) beim SC Düsseldorf-West. Die Gastgeber holten bislang lediglich zehn Punkte und sie sind aktuell Vorletzter. Eine Favoritenr­olle für den FCM mag Ruess daraus allerdings ganz und gar nicht ableiten: „Es gibt in dieser Liga keine leichten Gegner. Auch West hat viel Regionalli­ga- und Drittliga-Erfahrung im Kader. Wir kennen ihre Stärken und haben vielleicht auch das eine oder andere erkannt, wo wir den Hebel ansetzen können.“

Dass der SC West inzwischen den zuletzt erfolglose­n Trainer Julien Schneider durch den ehemalige Bundesliga-Profi Ranisav Jovanovic auf dem Chefsessel ersetzt hat, dürfte die Aufgabe für den FCM wohl kaum einfacher machen. „Man weiß natürlich nicht, was er da in der Kürze der Zeit an Neuerung reinbringe­n wird“, sagt Ruess. Im Mittelfeld werden ihm wohl Nick Nolte und Patrick Becker fehlen.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Mannschaft­sdienlich: Angreifer Eray Bastas (rechts) musste zuletzt auch defensiv denken. In Düsseldorf will Monheim wieder als Team überzeugen.

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