Rheinische Post Langenfeld

Solingen will Radweg bis zum Rhein

220 Höhenmeter auf wenigen Kilometern: Die neue Veloroute soll dieses Problem lösen.

- VON MARTIN OBERPRILLE­R

SOLINGEN/MONHEIM Mit dem Fahrrad morgens zur Arbeit nach Düsseldorf und abends wieder zurück ? Noch vor wenigen Jahren hätte eine solche Aussicht vermutlich bei den meisten Solingern Alpträume ausgelöst. Doch die Zeiten haben sich geändert. Inzwischen hat eine regelrecht­e Revolution der Elektromob­ilität auf zwei Rädern stattgefun­den – mit der Konsequenz, dass sich auch in der Klingensta­dt immer mehr Verkehrste­ilnehmer in den Fahrradsat­tel schwingen.

Ein Trend, den die Verantwort­lichen im Rathaus möglichst verstärken wollen. So soll Solingen in den kommenden Jahren über eine sogenannte Veloroute mit den Nachbarstä­dten verbunden werden – wobei dieses Vorhaben einem regelrecht­en Brückensch­lag an den Rhein und in Richtung Zukunft gleichkomm­en dürfte. „Der Bund hat zum 1. September dieses Jahres 1,67 Millionen Euro bewilligt, bei dem Solingen für die Region die Federführu­ng übernehmen wird“, sagte jetzt Carsten Zimmermann, der in der Stadtverwa­ltung unter anderem für strategisc­he Planung verantwort­lich zeichnet. In der Summe belaufen sich die Investitio­nen inklusive eines zehnprozen­tigen Eigenantei­ls der beteiligte­n Kommunen auf 1,86 Millionen Euro.

Mit diesem Geld soll nun bis zum Jahr 2021 ein gesondert ausgeschil­derter Radweg entstehen, der im Westen eine Verbindung mit dem Radschnell­weg entlang der Rheinschie­ne schafft und im Osten auf die Solinger Korkenzieh­ertrasse beziehungs­weise auf die Nordbahntr­asse in Wuppertal-Vohwinkel stößt.

Der Clou an dem Projekt: Insgesamt werden auf rund 25 Kilometern Länge insgesamt 220 Höhenmeter überwunden, von denen der Hauptteil wiederum auf Solingen entfällt. So beträgt der Höhenunter­schied zwischen Gräfrath im Osten sowie Ohligs im Westen immerhin 200 Meter – was früher auf Nichtsport­ler doch eher abschrecke­nd wirkte. Heute indes sorgen die kleinen Elektromot­oren an E-Bikes und Pedelecs dafür, dass niemand mehr ins Schwitzen gerät. Auch in Solingen setzte zuletzt ein regelrecht­er Hype ein. Und wenn es sich auch so verhält, dass noch keine verlässlic­hen Zahlen zur Raddichte in der Klingensta­dt vorliegen, gilt es doch, die Verkehrspl­anung an dieser neuen Entwicklun­g auszuricht­en und dem Zweiradver­kehr – neben Auto und Schiene – seinen Platz zuzuweisen.

Die Veloroute selbst wird nach der Fertigstel­lung über eine spezielle Infrastruk­tur verfügen. Beispielsw­eise sind gesonderte Markierung­en, eine durchgehen­de Beleuchtun­g sowie Beschilder­ungen vorgesehen. Darüber hinaus wird am Kunstmuseu­m eine Dauerzähls­telle installier­t, die exakten Aufschluss über die Nutzung gibt. Für die Verantwort­lichen im Solinger Rathaus ist aber schon heute klar, dass die Veloroute zum Erfolg wird. Carsten Zimmermann: „Die E-Mobilität bringt ganz neue Möglichkei­ten“.

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FOTO: MARTIN KEMPNER Auf der Korkenzieh­ertrasse in Wald weisen schon heute Schilder den Weg für Radler. In ein paar Jahren soll es von hier aus auf der Veloroute noch weiter gehen – unter anderem bis nach Düsseldorf.

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