Krimis und Wahrheiten
Das kann sich kein Krimi-Autor besser ausdenken. Auf den ersten Blick brachte das Wochenende den selbst spielfreien Handball-Drittligisten SG Langenfeld (SGL) nur halb weiter. Der Kellerkonkurrent MTV Großenheidorn musste zwar beim Zweiten SG Schalksmühler-Halver Dragons die erwartete Niederlage hinnehmen (27:36), aber der bisherige Vorletzte SG VTB/Altjührden holte zwei Punkte gegen die auf Rang sechs liegende Ahlener SG. Vier Sekunden vor dem Ende verwandelte Lukas Kalafut einen Siebenmeter zum spartanisch wirkenden 18:17-Endstand. Unten knubbelt es sich jetzt. Großenheidorn (6:16 Punkte) und Altjührden (5:17) wären derzeit gerettet. Das Team HandbALL Lippe II (5:17), der TuS Volmetal (5:17) und Langenfeld (3:19) müssten absteigen. Die SGL erwartet am kommenden Samstag (19.30 Uhr) den Fünften TuS Spenge, ehe in den Wochen der Wahrheit die Spiele gegen die direkte Konkurrenz folgen.
Ob die Sportfreunde Baumberg (SFB) in der Fußball-Oberliga ebenfalls vor Wochen der Wahrheit stehen? Sicher sind zwei Dinge. Erstens hat die Mannschaft den durchwachsenen Saisonstart längst hinter sich gelassen. Zweitens hat sie die realistisch aussehende Chance, eine komplette „Hinrunde“aus 17 Spielen ohne Niederlage zu überstehen – was in diesem Fall die Spieltage drei bis 19 wären. Für manchen mag es fast beruhigend sein, dass der aktuelle Erste VfB Homberg derzeit sieben Zähler besser als der Zweite Baumberg steht. Wäre das alles etwas enger (was ja theoretisch noch passieren könnte), müssten sie sich an der Sandstraße womöglich wieder mit dem Thema Regionalliga beschäftigen. Und das hat ja bereits in der vergangenen Saison nix gebracht. Vielleicht reicht es manchen Baumbergern sowieso, am Ende vor dem Lokalrivalen FC Monheim (FCM) über die Ziellinie zu kommen.
Dass dies eintritt, darf nach dem Jetzt-Stand als halbwegs wahscheinlich gelten. Obwohl die Monheimer mit 3:1 gegen den FSV Duisburg gewannen, liegen sie als Elfter mit 20 Zählern zehn Punkte hinter den Sportfreunden. Vermutlich würden sie es im Rheinstadion sogar akzeptieren können, dass die Baumberger Meister werden – wenn sie denn ihr eigenes Ziel erreichen. Und hier sieht es doch danach aus, dass die Monheimer insgesamt nicht ernsthaft um den Klassenerhalt bangen müssen. Der echte Abstiegskrimi findet sowieso bei den Kollegen mit dem kleineren Ball in der Nachbarstadt statt.