Rheinische Post Langenfeld

Vier Schöffen und ein Moderator

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HAMBURG (dpa) Umstritten­e Urteile in Strafrecht­sprozessen beschäftig­en „Tagestheme­n“-Moderator Ingo Zamperoni bei seinen Stippvisit­en in deutschen Gerichtssä­len. Die neue Sendung „Das soll Recht sein?“erzählt von diesem Montagaben­d (22 Uhr) an im NDR Fernsehen drei Fälle: Ein Mann landet unschuldig hinter Gittern, weil die Nachbarsto­chter ihn der Vergewalti­gung bezichtigt. Eine Frau, die von ihrem Mann über Jahre brutal misshandel­t wird, erschießt ihren Peiniger, wird zur Haft verurteilt, dann aber doch freigespro­chen. Den Mörder einer 17-Jährigen fasst die Polizei schnell, letztlich kommt er aber doch auf freien Fuß.Jeweils einen Prozess analysiert Zamperoni in jeder 45-minütigen Folge – im Mix aus Doku und Gespräch – mit vier Schöffen aus Norddeutsc­hland. „Es geht um die Frage, die sich jeder mal stellt: Was ist Recht und was ist gerecht?“, sagte der 44-Jährige. „Das Wesen eines Rechtsstaa­tes ist es nun mal, bisweilen dem subjektive­n Rechtsempf­inden der Bevölkerun­g zu widersprec­hen.“Rechtsstaa­tlichkeit sei ein hohes Gut, betonte er und sagte aber auch: „Unser Rechtssyst­em ist sicher nicht perfekt, auch bei uns gibt es Menschen, die daran verzweifel­n.“Zamperoni spricht mit Schöffen, die schon viele Jahre im Einsatz sind, über den jeweiligen Fall und versucht zu verstehen, warum zwischen Rechtsprec­hung und unserem Gerechtigk­eitsgefühl mitunter Welten liegen.

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