Varianten und Kosten: So rechnet Straßen NRW
LEVERKUSEN (LH) Wie der große Unterschied bei den Kosten für oberirdischen Ausbau und Durchgangstunnel zustande kommt, erklärt die Baubehörde Straßen NRW so: „Für einen Durchgangstunnel, der eine Gesamtausbaulänge von acht Kilometern haben muss, müsste ein Stück der bereits ausgebauten Autobahn etwa zwischen den Ausfahrten Mülheim und Leverkusen-Zentrum zurückgebaut werden, zudem muss der Bereich verbreitert werden, weil in der Mitte die Tunneleinfahrt angelegt werden muss. Der Tunnel würde bergmännisch gebaut mit einer Tunnelbohrmaschine. Für den Bau müsste der Verkehr umgeleitet werden, dafür muss wieder Platz geschaffen werden. Kurz: Es muss für den Durchgangstunnel ober- und unterirdisch gebaut werden“, sagt Sprecher Timo Stoppacher. Das fließe in die Kostenkalkulation ein.
Fakt ist: „Die A3 ist bis zur Anschlussstelle Leverkusen-Zentrum auf acht Fahrstreifen ausgebaut. Der weitere Ausbau ist für 2030 fest disponiert. Der tägliche Verkehr beträgt ca. 160.000 Fahrzeuge“, sagt Stoppacher weiter. In der Voruntersuchung sind sieben Varianten untersucht worden, vier sind bereits ausgeschieden, drei bleiben noch: Der oberirdische Ausbau, eine vollständig unterirdisch verlaufende A3 im Bereich Leverkusen und die Durchgangstunnelvariante mit oberirdischer A3 für die Verbindung zur A1 und den Leverkusener Ausfahrten. Die Zahlen zu den Fakten:
oberirdischer Ausbau Für die 4,8 Kilometer rechnet Straßen NRW mit einer Bauzeit von 4,5 Jahren und Baukosten von 233 Millionen. Flächen, also etwa privater oder städtischer Grundstücke) müssten in Anspruch genommen werden, eine Grundwasserproblematik bestehe nicht, die Lärmreduzierung gibt Straßen NRW mit 65 Prozent an.
Tunnellage Hier ist die Ausbaulänge ebenfalls 4,8 Kilometer, die eigentliche Tunnellänge beträgt rund zwei Kilometer. Bauzeit; 9,5 Jahre bei Kosten von 969 Millionen Euro. Die Lärmreduzierung gibt Straßen NRW mit 92 Prozent an, dennoch sind noch acht Prozent passiver Lärmschutz nötig und die Klärung der Grundwasserproblematik. Die Flächeninanspruchnahme während der Bauzeit sei „hoch“.
Durchgangstunnel Er hat eine Ausbaulänge von acht und eine Tunnellänge von fünf Kilometern. Die Bauzeit schätzt die Behörde auf siebeneinhalb bis neuneinhalb Jahre die Baukosten auf 2,6 Mrd. Euro. Der Lärm reduziere sich um 79 Prozent, ein passiver Lärmschutz wäre nötig. Auch hier werden Flächen in Anspruch genommen. Die Grundwasserproblematik sei gegeben, falle aber geringer aus als bei der totalen Tunnellage.
Apropos Flächeninanspruchnahme: Laut Stoppacher gibt keine Ausbauvariante, für die kein Haus fallen müsste.