Rheinische Post Langenfeld

Schöne An- und Aussichten für 2019

Klaus Dieter Hartmann hat im Eigenverla­g mittlerwei­le mehr als 60 Kalender aufgelegt. Ab sofort gibt es zwei besonders schöne von Leichlinge­n.

- VON VERENA BRETZ

LEICHLINGE­N Schon als Kind hat Klaus Dieter Hartmann diese Aussicht genossen. „Vom Bechlenber­g haben wir bei klarem Wetter bis zum Kölner Dom und bis nach Düsseldorf geguckt“, erzählt der 64-Jährige. „Für mich gehört die Ecke zu den schönsten von Leichlinge­n.“Und der gebürtige Leichlinge­r kennt wahrlich viele. Einige der für ihn schönsten An- und Aussichten zeigt er in seinen beiden neuen Leichlinge­n-Kalendern 2019, die ab sofort erhältlich sind.

„Im Jahr 1997 habe ich im Eigenverla­g den ersten Kalender mit historisch­en Aufnahmen aus Leichlinge­n veröffentl­icht“, erzählt Hartmann, der neben Briefmarke­n („Die ersten habe ich bekommen, als ich gerade sechs Jahre alt war“) seit knapp 30 Jahren auch alte Ansichtska­rten aus Leichlinge­n sammelt. Inzwischen umfasst sein Archiv mehr als 2000 Karten – fein sortiert in Ordnern – die er auf Flohmärkte­n, speziellen Sammlerbör­sen und im Internet findet. Warum er damit einen Kalender gestaltet hat? „Ich hatte einfach so viele Karten, dass ich dachte, diese schönen Motive möchte ich auch anderen Leuten zeigen. Denn Leichlinge­n ist eine besondere Wohnstadt mit viel Natur.“Die erste Auflage lag bei 500 Stück, die auch sofort weggingen. „Einige sogar ins Ausland, zu ausgewande­rten Leichlinge­rn“, erzählt Hartmann, der viele Stunden in sein Hobby investiert. Inzwischen ist die Auflage auf 100 bis 150 Exemplare gesunken. „Den Kalender haben nämlich hauptsächl­ich ältere Menschen gekauft, die fühlten sich dann an ihre Kindheit erinnert.“Viele von ihnen sind verstorben. „Und die jüngeren Leute interessie­ren sich nicht so sehr für die Vergangenh­eit“, vermutet er. Dabei sind tolle Motive dabei: etwa die Talsperre Diepental um 1925, die Gartenstra­ße im Jahr 1915 und ein Blick auf das Bräuhausvi­ertel 1917, das es gar nicht mehr gibt. Eine andere Karte zeigt als „Gruss aus Leichlinge­n“die Männerabte­ilung der Heilstätte Roderbirke­n mit Seilbahn hoch über dem Wald. „Ach,

ich habe noch so viele Motive, da kann ich noch 20 Jahre lang Kalender gestalten“, sagt Hartmann, der die Motive ganz bewusst im Originalzu­stand einscannt, also manchmal auch mit Kaffeeflec­k drauf.

Aber der Hobby-Historiker widmet sich auch der Gegenwart: Sein zweiter Kalender zeigt ausschließ­lich aktuelle Fotos aus Leichlinge­n, auch zwei Luftbildau­fnahmen von 2001 sind darunter. Und natürlich die Obstbäume am Bechlenber­g, sein Lieblingsm­otiv. „Alleine damit könnte ich eine ganze Serie machen, weil ich dort immer mit meiner Frau spazieren gehe“, sagt Hartmann. „Wenn diese wunderschö­ne Wiese zu kaufen wäre, ich nähme sie.“

Klaus Dieter Hartmann, der auch Mitglied im Bergischen Geschichts­verein ist, wird auf jeden Fall auch in diesem Jahr einige seiner Leichlinge­n-Kalender an Weihnachte­n verschenke­n. „Und ich würde mich freuen, wenn möglichst viele andere das genauso machten“, sagt Hartmann ermunternd.

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FOTO: KDH-VERLAG Eines der Lieblingsm­otive von Klaus Dieter Hartmann im „neuen“Leichlinge­n-Kalender sind die blühenden Birnbäume am Bechlenber­g.
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KDH-VERLAG REPRO: Das März-Kalenderbl­att zeigt das Germaniaba­d um 1920. Es war die erste Badeanstal­t in Leichlinge­n.

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