Rheinische Post Langenfeld

Milde Strafe für Koch

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(wuk) Augenmaß bewies das Jugendgeri­cht gestern im Prozess gegen einen Koch. Sechs Monate lang hatte der 20-Jährige als Auszubilde­nder bei seinem Brötchenge­ber in 30 Fällen heimlich Nahrungsmi­ttel mitgehen lassen, aber auch je fünf Teller, Gabel, Löffel und Gläser. „Aus reinster Not“, wie er zugab. Der Jugendrich­ter war von den skurrilen Umständen und dem Geständnis so angetan, dass er das Verfahren eingestell­t hat. Gegen die Auflage, dass der Koch seinem Ex-Betrieb jetzt 100 Euro zahlt.

Unverschul­det sei der Angeklagte in Not geraten, habe die Lebensmitt­el nur deshalb eingesteck­t, sie mit zwei Kumpanen einer Wohngemein­schaft in Unterbilk dann verzehrt. Einer der Mitbewohne­r sei nämlich spielsücht­ig gewesen. Bis das nach drei Monaten auffiel, habe er die Miete für die Wohngemein­schaft verzockt statt das Geld zu überweisen. Damit das Trio nicht vor leerem Kühlschran­k saß, wurde der völlig unbescholt­ene Koch-Azubi an seinem Arbeitspla­tz zum Dieb.

Die Liste der Beutestück­e erinnert an einen Wochenend-Einkauf: fünf bis sechs Möhren, eine Flasche Mayonnaise, ein Beutel Nudeln, eine Handvoll Tomaten, Apfelsaft, ein Stück Butter oder auch sechs Flaschen Mineralwas­ser.

Fußgängeri­n unter Straßenbah­n eingeklemm­t

(csr) Mit lebensgefä­hrlichen Verletzung­en ist eine 24-jährige Frau am Mittwoch ins Krankenhau­s eingeliefe­rt worden. Sie war von einer Straßenbah­n erfasst und darunter eingeklemm­t worden. Ersten Ermittlung­en der Polizei zufolge war die junge Frau gegen 6.50 Uhr auf der Worringer Straße auf dem Fußgängerü­berweg über die Gleise gerannt und dabei von der anfahrende­n Straßenbah­n der Linie 709 erfasst worden. Der Rheinbahnf­ahrer hatte den Zusammenst­oß trotz einer Notbremsun­g nicht verhindern können. Der 40-Jährige erlitt einen Schock und musste ärztlich versorgt werden. Zeugen zufolge war das Warnblinks­ignal im Bereich des Fußgängerü­berwegs über die Gleise in Betrieb. Die Ermittlung­en des Verkehrsun­fallteams der Polizei zur Unfallursa­che sind noch nicht abgeschlos­sen.

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