Rheinische Post Langenfeld

20 Sozialwohn­ungen lindern Mangel

In Langenfeld fehlt preisgünst­iger Wohnraum. Stadtpolit­iker bringen Neubauten an der Sandstraße auf den Weg.

- VON STEPHAN MEISEL

LANGENFELD Der in Langenfeld über viele Jahre vernachläs­sigte Bau von Sozialwohn­ungen kommt jetzt voran. Im Planungsau­sschuss brachten die Stadtpolit­iker gestern Abend ein Vorhaben an der Sandstraße in Reusrath auf den Weg. Auf dem ehemaligen Gelände einer Gärtnerei sind inmitten von 25 neu entstehend­en Doppel- und Reihenhäus­ern zwei Mehrfamili­enhäuser mit 20 Sozialwohn­ungen vorgesehen. Alle Parteienve­rtreter stimmten in der Sitzung der für das 1,3 Hektar große Areal notwendige­n Änderung von Flächennut­zungs- und Bebauungsp­lan zu.

Die Zeit drängt: Nach Angaben von Sozialamts­leiter Holger Hammer gibt es zurzeit 1160 Sozialwohn­ungen. Im vergangene­n Jahr waren es noch 1250, doch fielen seither und in den kommenden sieben Jahren insgesamt 210 aus der öffentlich­en Bindung. Nicht nur der „Arbeitskre­is Langenfeld Sozial“beklagt heute schon einen Mangel an bezahlbare­m Wohnraum. Im vergangene­n Jahr hatte der Stadtrat mehrheitli­ch ein „Strategiek­onzept 2025“beschlosse­n. Es ist auf eine stabile Einwohnerz­ahl von etwa 60.000 ausgericht­et, soll den Häuserbau der kommenden Jahre im Stadtgebie­t steuern und preisgünst­igen Wohnraum schaffen.

Das Vorhaben an der Sandstraße gehört zu drei vom Stadtrat beschlosse­nen Projekten, das kurzfristi­g neue Sozialwohn­ungen schaffen soll. Auf eine Anregung des Naturschut­zbunds BUND hin sollen die Flachdäche­r der beiden Mehrfamili­enhäuser und Garagen begrünt werden. „Wegen dieser Planänderu­ng stimmen wir diesmal zu“, sagte Dr. Günter Herweg von den Grünen, die sich im Juni beim Grundsatzb­eschluss zu dieser Siedlung am Ortsrand noch enthalten hatten.

Nach Angaben von Planungsam­tschef Stephan Anhalt ist mit dem Bauträger nicht nur die Dachbegrün­ung vertraglic­h vereinbart. Auch Schäden durch Starkregen sollen durch eine großzügig bemessene Kanalisati­on vermieden werden. Ob die 20 Sozialwohn­ungen an der Sandstraße schon 2020 fertig sein werden, wie beim Ratsbeschl­uss erhofft? „Das wird knapp“, meinte Anhalt im Gespräch mit unserer Zeitung. „Kanal und Straßen müssen auf diesem Gelände ja auch noch gebaut werden.“

Weiter ist das Vorhaben an der Stettiner Straße. Auf dem Gelände der evangelisc­hen Gemeinde sollen nach Abriss der Johanneski­rche zwei- bis dreigescho­ssige Mehrfamili­enhäuser mit 40 Wohnungen gebaut werden, davon acht Sozialwohn­ungen.

Im zweiten Anlauf kommt auch beim Bauverein Langenfeld (BVL) im Martinsvie­rtel der Bau neuer Sozialwohn­ungen voran. Nach Abstrichen an dem von der Nachbarsch­aft als überdimens­ioniert abgelehnte­n Erstentwur­f sind auf dem BVL-Gelände zwischen Martin-/ Richrather Straße und Steinrausc­h nunmehr drei neue Häuser mit insgesamt 27 Sozialwohn­ungen vorgesehen. Nach Anhalts Angaben wird der Entwurf zurzeit mit den beteiligte­n Behörden abgestimmt und im Frühjahr öffentlich ausgelegt.

In einem Neubau an der Solinger Straße wurden im Juli 15 Sozialwohn­ungen bezugsfert­ig. Zudem entstehen laut Anhalt zurzeit auf zwei städtische­n Grundstück­en Am Brüngersbr­oich und an der Hardt insgesamt 18 Sozialwohn­ungen. 24 weitere sollen am Leipziger Weg ebenfalls auf einem städtische­n Grundstück errichtet werden. Anhalt: „Deren Bau beginnt in Kürze.“

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SKIZZE: STADT An der Sandstraße sind inmitten von 25 neu entstehend­en Doppel- und Reihenhäus­ern zwei Gebäude mit 20 Sozialwohn­ungen vorgesehen.

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