Rheinische Post Langenfeld

Verein hält Diabetiker sportlich fit

Zum internatio­nalen Diabetesta­g boten Sportgemei­nschaft Langenfeld und Kreissport­bund ein abwechslun­gsreiches Programm.

- VON MARA WIEGAND

LANGENFELD Doris Beuer (75) hält sich bei der Sportgemei­nschaft Langenfeld (SGL) fit. Gespannt schaut sie auf das BMI-Gerät, auf dem SGL-Mitarbeite­rin Katharina Paeschke ihre Körperwert­e misst. Für die 75-Jährige ist es wichtig, fit zu bleiben. Denn sie lebt nach eigenen Angaben seit 23 Jahren mit Diabetes. „Mir ist es wichtig in Bewegung zu bleiben und etwas zu erleben“erzählt sie. Anlässlich des Weltdiabet­ikertags hatte der Verein in Zusammenar­beit mit dem Kreissport­bund Mettmann ein besonderes Programm zusammenge­stellt.

Doris Beuer nutzte mit anderen Sportinter­essierten und Diabetiker­n die Angebote: Ganganalys­en, Gleichgewi­chtstests und speziell auf Diabetiker zugeschnit­tenen Sport. Etliche Besucher testeten kostenfrei­e Probetrain­ings, Reaktionsf­ähigkeit und Koordinati­onsvermöge­n. Zudem machten sie Fuß-und Ganganalys­en. Als Nebenwirku­ng der Krankheit sind Nerven und Blutbahn in den Füßen gestört. Es entstehen Medizinern zufolge Wunden, die nicht gespürt werden und sich entzünden. Deshalb sei es wichtig, eine falsche Fußbewegun­g der Diabetiker zu behandeln. Spezielle Praxen klären Patienten auf und erstellen einen Ernährungs­plan.

„Die Ernährung ist wichtig“, sagt Birgit Rieck. Sie leitet bei der SGL den Gesundheit­ssportbere­ich und den Diabetiker­kursus. Je ungesünder die Diabetiker essen, desto mehr müssten sie das Insulin spritzen, dann nehmen sie zu. Das Übergewich­t belaste die Füße so noch mehr. Die SGL bietet laut Rieck seit 2004 einen Kursus speziell für Diabetiker an. Dort werden die Teilnehmer mit moderaten und spielerisc­hem Training motiviert. Die Kursleiter gestalten die Übungen nach Vereinsang­aben so, dass die älteren Teilnehmer zusätzlich Konzentrat­ion und Gleichgewi­chtssinn trainieren. Den Folgen der Diabetes beugen Gymnastikü­bungen vor.

Die SGL lässt sich in diesen Kursen immer etwas neues einfallen, um die Teilnehmer zu unterhalte­n. „Mich schränkt die Krankheit nicht ein“, sagt Doris Beuer. „Vor dem Sport checke ich meinen Blutzucker­wert und dann geht’s los.“Sie sei von dem Kursus begeistert, seit Jahren komme sie regelmäßig zur SGL. Die Kommunikat­ion mit anderen Diabetiker­n sei ihr wichtig. „Man tauscht sich aus und besucht auch in anderen Städten Diabetiker­tage oder Vorträge.“

Birgit Rieck bewundert die Aktivität ihrer Sportgrupp­e. „Einige treffen sich zusätzlich zum Nordic Walking“, erzählt sie. Trainerin Freya Eschenfeld­er plant einen zweiten Sportkursu­s für Diabetiker. Mit spielerisc­hen Übungen möchte sie Teilnehmer dazu bringen, Spaß am Sport zu haben und die Ausdauer zu trainieren. Hans-Dieter Beuer besucht regelmäßig Wasserspor­tkurse. Auch er fühlt sich von der Krankheit nicht eingeschrä­nkt. „Ich mache den Sport der mir gefällt.“Die Trainerinn­en Rieck und Eschenfeld­er betonen, dass Diabetiker jeden Sport machen können, wenn der Blutzucker stimmt. „Sogar ein Marathon wäre möglich.“

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Doris Beuer (l.) ließ sich bei dem Diabetes-Aktionstag von SGL-Mitarbeite­rin Katharina Paeschke ihre BMI-Werte geben.

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