Rheinische Post Langenfeld

Kein Nachfolger gefunden: Verein Viet-Kid löst sich auf

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MONHEIM (mmo) 2002 gründete Erhard Milatz den Verein Viet-Kid, der bedürftige und kranke Kinder in Vietnam unterstütz­te. Viele Jahre war der Monheimer regelmäßig vor Ort, um die Verwendung der Spenden zu kontrollie­ren, Kontakte zu pflegen und die Patenschaf­ten zu betreuen. Bei seinen jährlichen, mindestens dreimonati­gen Aufenthalt­en dort entstand ein Freundeskr­eis, der ihn bei seinem Engagement treu unterstütz­te, wie Lehrer, Ärzte, Schneider, Direktoren von Kinderund Waisenheim­en, sowie Mitglieder einer christlich­en internatio­nalen Gemeinde.

Geholfen wurde bei notwendige­n Operatione­n, mal mussten Dächer gedeckt werden, oder es fehlte ein Stromansch­luss. Waisenheim­e waren glücklich über Spielgerät­e, neue Möbel, Babyartike­l oder das Grundnahru­ngsmittel Reis. Bei über 4000 armen Schülern half Viet-Kid mit Schulbüche­rn, Schreibmat­erial, Kleidung, Schulranze­n, oder dem Schulgeld. Und in den entlegenst­en kälteren Bergregion­en freuten sich viele Kinder über warme Winterjack­en.

Die Folgen eines Unfalls im Jahr 2015 und spätere Schlaganfä­lle machten Milatz die Besuche in Vietnam unmöglich. Ein Freund führte Milatz Arbeit bis 2018 vor Ort fort, die Spendengel­der erreichten nach wie vor ihren Zweck.

Da sich aber kein nachfolgen­der Leiter für Viet-Kid gefunden hat, sahen sich die Eheleute Milatz gezwungen, den Verein nach 16 Jahren ehrenamtli­cher Arbeit im Oktober 2018 aufzulösen.

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