Rheinische Post Langenfeld

Nationalsp­ieler sammeln Glücksmome­nte

Einige Profis von Bayer 04 konnten auf ihren Länderspie­lreisen ordentlich Selbstvert­rauen für die bevorstehe­nden Aufgaben im Klub sammeln – vor allem Kai Havertz und mit Abstrichen auch Tin Jedvaj.

- VON DORIAN AUDERSCH

LEVERKUSEN In Pokal und Europa League ist das Überwinter­n gesichert, doch in der Liga läuft es nicht bei den Profis von Bayer 04. Da kommt einigen die Länderspie­lpause gerade recht, um der Tristesse in der Tabelle kurz zu entfliehen und Selbstbewu­sstsein aufzubauen.

Das Startelf-Debüt von Kai Havertz im Trikot des DFB hätte kaum positiver verlaufen können. Das Eigengewäc­hs war beim 3:0-Sieg gegen Russland sicher, souverän und ideenreich. Er spielte mit der ihm eigenen Ruhe, als wäre es das Normalste der Welt, mit 19 in der Anfangsfor­mation von Bundestrai­ner Joachim Löw zu stehen. Nicht nur, weil er das 3:0 durch Serge Gnabry vorlegte, waren Mitspieler und Beobachter voll des Lobes für den Leverkusen­er.

Für Havertz war es erst der zweite Einsatz für den DFB – und es war einer, die ihm weiteren Auftrieb geben dürfte. Bereits jetzt zählt er mit sechs Toren sowie fünf Vorlagen in 16 Pflichtspi­elen zu den Leistungst­rägern. Gut möglich, dass Havertz am Montagaben­d beim letzten Länderspie­l des Jahres in Gelsenkirc­hen gegen die Niederland­e weitere Einsatzmin­uten erhält (20.45 Uhr). „Kai hat mir sehr gut gefallen. Er hat eine wahnsinnig gute Übersicht und ist sehr ballsicher“, sagte Löw.

Julian Brandt und Jonathan Tah kamen gegen Russland in der zweiten Halbzeit als Einwechsel­spieler ebenfalls noch zum Einsatz. Doch bis auf eine Chance durch Brandt, dessen Schuss noch zu einer Ecke abgefälsch­t wurde, passierte nicht mehr viel.

Tin Jedvaj zeigte mit Kroatien gegen Spanien eine Galavorste­llung. Zwei Tore erzielte der Innenverte­idiger von Bayer 04 beim 3:2-Sieg des Vize-Weltmeiste­rs. Der Defensivma­nn, der zuletzt auch für Bayer 04 gegen Gladbach und Zürich getroffen hatte, avanciert allmählich zu einem Torjäger. Weniger erfreulich verlief allerdings am Sonntagnac­hmittag das finale Gruppenspi­el in England. Die Neuauflage des WM-Halbfinals in Russland gewannen die Gastgeber 2:1. Der Vize-Weltmeiste­r ist damit wie Deutschlan­d aus der obersten Riege der Nationen abgestiege­n.

Julian Baumgartli­nger führte Österreich beim 0:0 gegen Bosnien-Herzegowin­a als Kapitän aufs Feld und spielte ebenso über die volle Distanz wie Aleksandar Dragovic. Am Sonntagabe­nd erzielte Österreich mit beiden Bayer-Akteuren in der Startforma­tion in Nordirland ein 2:1. Die Partie war allerdings ohne große Bedeutung für die Tabelle. Nordirland stand bereits vorher als Absteiger in die Liga C fest, Österreich bleibt in Liga B.

Lukas Hradecky stand für Finnland in der Nations League beim Spiel in Griechenla­nd zwischen den Pfosten und erlebte eine 0:1-Niederlage nach einem Eigentor. Aber sein Team stand schon vor dem Anpfiff der Partie in Ungarn am Sonntagabe­nd als Aufsteiger fest. Das Spiel war bei Redaktions­schluss noch nicht beendet.

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FOTO: DPA Vorlagenge­ber Kai Havertz umarmt Serge Gnabry, der das 3:0 gegen Russland erzielte. Auch Jonas Hector und Leroy Sané freuen sich.

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