Rheinische Post Langenfeld

Bayers Talfahrt bereitet Baumgartli­nger Sorgen

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN In den vergangene­n Monaten war es ruhig um Julian Baumgartli­nger. Ein Innenbandr­iss hatte den 30-jährigen Profi von Bayer Leverkusen außer Gefecht gesetzt. Reden wollte der Kapitän der österreich­ischen Nationalma­nnschaft in dieser Zeit nicht. Fernab der lärmenden Betriebsam­keit rund um das straucheln­de Team von Trainer Heiko Herrlich bereitete er sich auf sein Comeback vor, wurde zudem zum zweiten Mal Vater einer Tochter. Seit Anfang des Monats ist Baumgartli­nger nun zurück auf dem Fußballpla­tz. Während das private Glück des gebürtigen Salzburger­s perfekt scheint, bereitet ihm die sportliche Talfahrt seines Arbeitgebe­rs Sorgen. Nur ein Sieg am Freitag (20.30 Uhr) gegen das Tabellensc­hlusslicht aus Stuttgart könnte etwas Abhilfe schaffen.

„Wenn wir die Mannschaft sind, die wir sein wollen, dann müssen wir das Heimspiel gewinnen“, sagt Baumgartli­nger. Bislang hat Leverkusen erst eine Partie in der heimischen Arena für sich entscheide­n können. Am vierten Spieltag schlug Bayer Mainz mit 1:0. Nun soll der ersehnte zweite Heimsieg folgen. „Es darf keine Kompromiss­e mehr geben“, betont der defensive Mittelfeld­spieler. Nach der Rückkehr von Karim Bellarabi, der zuletzt wegen Oberschenk­elprobleme­n ausfiel, ist der Kader mit Ausnahme des Langzeitve­rletzten Joel Pohjanpalo komplett. Ausreden oder Alibis gebe es nicht mehr, mahnt Baumgartli­nger.

Der Führungssp­ieler, der wie kaum ein zweiter Profi des Werksklubs für solide Arbeit und dringend benötigte Ernsthafti­gkeit steht, fordert von sich und seinen Teamkolleg­en „Konzentrat­ion, Effizienz, Verantwort­ungsbewuss­tsein, Emotionen und Leidenscha­ft“für das Flutlicht-Spiel gegen die Schwaben. Die von Markus Weinzierl trainierte Mannschaft feierte vor der Länderspie­lpause einen 2:0-Sieg in Nürnberg. „Den Sieg erzwingen zu wollen, muss unser Anspruch sein.“

Sollte das nicht gelingen, droht Herrlich und den Klubverant­wortlichen die Saison endgültig zu entgleiten. Das selbstgest­eckte Ziel, bis zur Winterpaus­e zu den Top Sechs der Liga aufzuschli­eßen, müsste bei einem Remis oder einer Niederlage gegen den Letzten wohl als gescheiter­t betrachtet werden.

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