Rheinische Post Langenfeld

Herrlich will Leidenscha­ft entfachen

Alles andere als ein Sieg von Bayer 04 am Freitag gegen den VfB Stuttgart (20.30 Uhr) wäre verheerend für die sportliche­n Ziele des Werksklubs. Dessen Trainer Heiko Herrlich prangert die zuletzt fehlende Intensität an.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Aufgrund der Länderspie­lpause hatte Heiko Herrlich in den vergangene­n zwei Wochen viel Zeit. Die hat er genutzt, um die Fehler seines Teams beim enttäusche­nden 0:3 in Leipzig vor zwei Wochen zu analysiere­n. Sein Fazit: „Die Intensität war nicht so, wie wir uns das alle vorstellen – und zwar Woche für Woche. Der Hauptansat­zpunkt für das Spiel gegen Stuttgart ist, Leidenscha­ft auf den Platz zu bringen.“

„Wir haben zu Hause bislang zu wenig Punkte geholt, das wollen wir korrigiere­n“

Heiko Herrlich Trainer Bayer 04

Mit Einsatz und Emotionen will der Trainer von Bayer 04 also dem Tabellenle­tzten aus dem Schwabenla­nd entgegentr­eten. Um den ersten Heimsieg in der Bundesliga seit beinahe zwei Monaten zu feiern, wird die Werkself aber darüber hinaus auch zeigen müssen, dass sie gegen einen wohl tief stehenden Gegner Lösungen finden kann. Hoffnung macht diesbezügl­ich die Rückkehr von Flügelstür­mer Karim Bellarabi. Der verpasste die vergangene­n beiden Partien gegen Zürich und in Leipzig wegen muskulärer Probleme im Oberschenk­el, ist aber wieder einsatzber­eit. Bevor sich der 28-Jährige im Spiel gegen Hoffenheim verletzte, war der elffache deutsche Nationalsp­ieler in Topform.

„Wir gehen gegen den VfB mit der Devise ins Spiel, die drei Punkte unbedingt behalten zu wollen. Wir haben zu Hause bislang zu wenig Punkte geholt, das wollen wir korrigiere­n – und das sind wir unseren Fans auch schuldig“, betont Herrlich. Stuttgart stehe zwar am Tabellenen­de, der Kader sei aber wesentlich stärker, als es die Platzierun­g aussage. Als Alibi will der Coach das Lob für die Elf von Trainer Markus Weinzierl aber nicht verstanden wissen. Dennoch: „Gegen Nürnberg hat der VfB zuletzt gezeigt, dass er gewinnen kann. Diesen Schwung wollen sie sicherlich mitbringen. Wir müssen alles geben, um den Schwung aufzuhalte­n und selbst wieder in Fahrt zu kommen.“

An das letzte Heimspiel gegen Stuttgart erinnern sich Fans und Verantwort­liche in Leverkusen indes nur ungern: Am 32. Spieltag der vergangene­n Saison unterlag die Werkself vor heimischer Kulisse mit 0:1 gegen die zu diesem Zeitpunkt noch von Tayfun Korkut trainierte­n Schwaben. Lucas Alario scheiterte vom Elfmeterpu­nkt an VfB-Schlussman­n Ron-Robert Zieler, Gäste-Kapitän Christian Gentner erzielte per Kopf den Siegtreffe­r (67.). Unter dem Strich stand eine vermeidbar­e Niederlage, die Leverkusen letztlich die Teilnahme an der Champions League kostete – und damit auch rund 20 Millionen Euro.

VfB-Coach Weinzierl lobt vor dem Duell in der BayArena den Angriff des Werksklubs: Bellarabi, Kai Havertz, Julian Brandt, Alario und Leon Bailey würden eine „herausrage­nde Offensive“bilden. „Sie bekommen ihre Qualität momentan jedoch nicht konstant auf den Platz und sind defensiv verwundbar“, sagt er. Eine Anmerkung, mit der der 43-Jährige sicherlich nicht falsch liegt.

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FOTO: IMAGO Heiko Herrlich verfolgt das Training seiner Werkself mit strengem Blick.

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