Trump macht Druck auf GM
Der Konzern soll die Fertigung in China einstellen und ein neues Auto bauen.
DETROIT (rtr) Nach der Ankündigung von General Motors zum Abbau Tausender Arbeitsplätze in Nordamerika versucht Präsident Donald Trump, Einfluss auf die Pläne zu nehmen. Im „Wall Street Journal“forderte er den größten US-Autobauer auf, die Produktion in China einzustellen. GM solle seine Fahrzeuge lieber in den USA produzieren. General Motors will mit der Umstellung auf Elektroautos mehrere Werke schließen und massiv Personal abbauen. Hintergrund ist die sinkende Nachfrage nach kleineren Autos und steigende Kosten.
Trump sagte, er sei nicht glücklich mit der Entscheidung und habe dies GM-Chefin Mary Barra auch mitgeteilt. Sie habe ihm versichert, dass die Maßnahme nichts mit den verhängten Schutzzöllen gegen China zu tun hätten. Trump riet GM daraufhin, ein Auto auf den Markt zu bringen, das sich gut in den USA verkaufe. Darauf ging General Motors zunächst nicht ein. Das Unternehmen hatte zuvor bereits darauf verwiesen, dass es andere Standorte in Ohio habe.
GM steuere rechtzeitig um, bevor die Autokonjunktur zurückgehe, sagte Autoanalyst Arndt Ellinghorst. „Besser ich reagiere heute, wenn ich das Geld dafür habe, und warte nicht, bis der Steuerzahler mich wieder raushauen muss.“GM war vor zehn Jahren in die Pleite gerutscht und musste vom Staat gestützt werden. Dann berappelte sich der Konzern und steht besser da als der heimische Rivale Ford. Für den Umbau zu einem Anbieter von Elektromobilität will GM die Produktion in fünf wenig ausgelasten Werken auslaufen lassen. Die Amerikaner stellen sich lieber Pick-ups mit offener Ladefläche oder SUVs in die Garage als Kleinwagen. An den großen Wagen verdienen die Hersteller auch mehr.
8000 Beschäftigte (15 Prozent der Belegschaft) sollen GM verlassen, jede vierte Managerstelle fällt weg. Bis Ende 2020 will der frühere Opel-Mutterkonzern jährlich sechs Milliarden Dollar einsparen. Die Kosten sollen dabei um 4,5 Milliarden Dollar sinken, die Investitionen von 8,5 auf sieben Milliarden Dollar im Jahr gesenkt werden. Das sei möglich, weil die Investitionen in neue Gelände- und Lastwagen schon abgeschlossen seien, erklärte Barra. Den Aufwand für die Restrukturierung bezifferte GM auf bis zu 3,8 Milliarden Dollar.