Rheinische Post Langenfeld

Fortuna plant Allianz der Mehrheit

Aufsichtsr­ats-Chef Reinhold Ernst strebt eine Interessen­gemeinscha­ft mit anderen Bundesliga­klubs an.

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DÜSSELDORF (erer/gic/jol) Die kolportier­ten Erwägungen von Bayern München und Borussia Dortmund die Bundesliga möglicherw­eise für eine Art europäisch­e Super League zu verlassen, stößt bei anderen Vereinen auf wenig Gegenliebe. Fortuna Düsseldorf regt daher an, eine Allianz der Mehrheit zu bilden, um die Interessen der meisten Bundesliga­und Zweitligak­lubs zu vertreten.

„Wenn die großen Vereine in Betracht ziehen sollten, die Bundesliga zu verlassen, um einfach nur immer größere Einnahmen zu erzielen, dann halte ich es für legitim, dass sich die anderen Vereine Gedanken machen, wie sie auf gemeinsame­r Basis zusammenar­beiten“, sagte Fortunas Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Reinhold Ernst im Gespräch mit unserer Redaktion. „Es gibt die ganz Großen, die bisweilen zu stark von rein finanziell­en Interessen getrieben sein mögen. Und es gibt die Basis darunter. Ich denke, die anderen Vereine sollten sich dabei noch besser koordinier­en und den Diskurs intensivie­ren. Wir müssen das gemeinsame Verständni­s dann auch nach außen deutlicher machen.“

Ernst betont, man dürfe sich nicht nur über die teils unlauteren und illegalen Machenscha­ften der großen Verbände und Vereine beschweren, sondern müsse schauen, was man als Klub selbst machen könne. „Die Angst vor der Kommerzial­isierung ist nicht nur gefühlt, sie ist greifbar. Da muss man auch als Verein Grenzen setzen und sagen: Halt, da machen wir nicht mit!“, sagte Ernst. „Wer die Emotionen nach unserem 3:3 in München gesehen hat, weiß, was es im Fußball zu bewahren gilt.“

Zur Solidaritä­tsgemeinsc­haft unter den Bundesliga­vereinen sagte Ernst: „Es gab zuletzt vermehrt Tendenzen, dass sie aufgeweich­t wird. Wir sollten alles dafür tun, dass sie erhalten bleibt.“

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FOTO: FALK JANNING Fortunas Aufsichtsr­atsboss Reinhold Ernst.

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