Rheinische Post Langenfeld

Fanvertret­er kritisiere­n Innenminis­ter

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DÜSSELDORF (rent) Das Zünden von Pyrotechni­k in Fußballsta­dien könnte künftig mit Gefängnis bestraft werden. Die Innenminis­ter der Länder beraten darüber ab Mittwoch auf ihrer Tagung in Magdeburg. Bisher ist das Abbrennen von Pyrotechni­k eine Ordnungswi­drigkeit, die mit Bußgeld bestraft wird.

Die Fan-Organisati­onen „Unsere Kurve“und „ProFans“kritisiere­n den Vorstoß der Innenminis­ter. „Das grenzt an Populismus“, sagte Jochen Grotepaß von „Unsere Kurve“. „Wenn die Strafen verschärft würden, müssten sie zum Beispiel auch für jeden gelten, der in Seenot eine Leuchtfake­l zündet“, sagte er. Sorgen, dass tatsächlic­h härtere Strafen kommen, macht er sich nicht: „Vor solchen Konferenze­n ist das Säbelrasse­ln immer groß.“Haftstrafe­n für unverhältn­ismäßig. Sig Zelt, Sprecher von „ProFans“, würde sich wünschen, dass das Thema differenzi­erter betrachtet wird: „Natürlich ist es gefährlich, wenn bengalisch­e Feuer in gegnerisch­e Blöcke geworfen werden. Diese Leute können aber auch so wegen Körperverl­etzung bestraft werden.“Es sei aber etwas anderes, wenn man die Feuer nur ruhig hochhalte.

Nordrhein-Westfalens Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) sieht das anders: „Pyrotechni­k hat im Fußballsta­dion nichts zu suchen, denn sie ist hoch gefährlich. Wer sich über diese Regel hinwegsetz­t, darf nicht einfach so davon kommen. Das muss Konsequenz­en haben und härter bestraft werden“, sagte er der „WAZ“.

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