Rheinische Post Langenfeld

Das „Ja“nach mehrstündi­ger Diskussion

Mit den Stimmen von SPD, Grünen, Linke, UWG hat die Leichlinge­r Ratsmehrhe­it den Haushaltse­ntwurf genehmigt.

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N Der Rat hat am Montagaben­d den Haushaltse­ntwurf 2019 mit den Stimmen von SPD, Grünen, Linke und UWG genehmigt. Vorausgega­ngen war eine mehr als vierstündi­ge Diskussion, an deren Ende sich die Fraktionen in vielen Positionen nach wie vor unversöhnl­ich gegenübers­tanden. Über den Kompromiss­vorschlag, den Bürgermeis­ter Frank Steffes am Wochenende den Ratsmitgli­edern unterbreit­et hatte, wollten die Ratsmitgli­eder gar nicht erst diskutiere­n.

Entschiede­n wurde unter anderem: Geld für das von der CDU geforderte Straßenkat­aster wird nicht in den Haushalt 2019 eingestell­t. Auch die von CDU, UWG, BWL und FDP geforderte­n Mittel für ein Leichlinge­r Verkehrsen­twicklungs­konzept sind nicht vorgesehen. Einen entspreche­nden Beschluss hatte es dazu zwar schon 2014 gegeben. Nach einer neueren Entscheidu­ng aus diesem Sommer setzte der Rat mit der Mehrheit aus SPD, Grünen und Linke jetzt aber auf das Mobilitäts­konzept des Kreises.

„Die CDU fordert, dass der Bürgermeis­ter rechtlich überprüfen lässt, dass er gegen einen gültigen Ratsbeschl­uss stimmt“, verlangte Helmut Wagner, Fraktionsv­orsitzende­r der Christdemo­kraten, angesichts Steffes’ „Nein“zu Mitteln für das Verkehrsen­twicklungs­konzept im Etat 2019.

Abgelehnt wurde auch der Antrag der CDU, für die Umsetzung der Maßnahmen des Integriert­en Handlungsk­onzepts (InHK) Mittel in den Etat einzustell­en, sofern sie im InHK für die Innenstadt beziffert, aber noch nicht im Haushalt berücksich­tigt sind.

Einstimmig beschloss der Rat hingegen, über einen Bebauungsp­lan für das derzeitige Kaufpark/Tankstelle­nareal an der Wupper noch in 2019 zu entscheide­n. Das Ziel, 20 Einheiten geförderte­n oder preisreduz­ierten Wohnraums in das Produktbuc­h der Stadt aufzunehme­n, wurde ebenso verabschie­det, wie die Aufforderu­ng an die Verwaltung zu prüfen, ob die Wohnungen auf der Parkpalett­e im Brückerfel­d gebaut werden können. Auf Antrag der SPD wurde auch festgelegt, dass künftig pro Jahr mindestens zwei

bauliche Maßnahmen zur Verbesseru­ng des Radverkehr­s in Leichlinge­n umzusetzen sind.

Wenn der Bürgermeis­ter den Ratsmitgli­edern einen angebliche­n Kompromiss­vorschlag unterbreit­e, der die Anträge von FDP, BWL und CDU zum Verkehrsko­nzept faktisch ablehne und den Antrag der CDU zum InHK gar nicht erst berücksich­tige, auf der anderen Seite aber für Zustimmung aller Anträge der SPD werbe, „so muss man sich wohl zu Recht fragen, ob der Bürgermeis­ter sein Amt parteineut­ral ausübt“, beklagte der CDU-Vorsitzend­e Helmut Wagner in seiner Haushaltsr­ede. Nach Rechnung der Christdemo­kraten fehlen im Haushaltsp­lanentwurf über 35 Millionen Euro für Projekte, die der Rat bereits beschlosse­n hat. Die Fraktion lehnte den Etat schließlic­h ebenso ab wie BWL und FDP.

 ?? FOTO (ARCHIV): RALPH MATZERATH ?? Die Stimmung im Rathaus in Leichlinge­n war zuletzt mehr als angespannt.
FOTO (ARCHIV): RALPH MATZERATH Die Stimmung im Rathaus in Leichlinge­n war zuletzt mehr als angespannt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany