Rheinische Post Langenfeld

Schüler und Lehrer sitzen gemeinsam am Esstisch

Die Mensa der Gesamtschu­le Schlebusch ist so gut, dass sogar Lehrer dort gerne zu Mittag essen. Das fördert das Miteinande­r.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

SCHLEBUSCH Gemeckert wird in der Mensa der Gesamtschu­le über das, was auf den Tisch kommt, kaum. Nur wenn es nicht mehr für einen Nachschlag reicht, wendet sich der ein oder andere Schüler fragend an die Küchenfeen. „Dann wird beim nächsten Mal mehr gekocht“, sagt Schulleite­r Bruno Bermes.

Die Mensa der Gesamtschu­le Schlebusch ist gleich in doppelter Hinsicht ausgezeich­net: Das Essen ist lecker und frisch gekocht, zudem auch noch vergleichs­weise Preiswert (siehe Infokasten). Doch darüber hinaus hat die Schule innerhalb der vergangene­n acht Jahre bereits drei Mal den Schulentwi­cklungspre­is „Gute gesunde Schule“gewonnen. „Das lag zum Großteil auch an unserer sehr guten Essensvers­orgung“, ist sich Bermes sicher.

Was ist das Geheimreze­pt? Als eine von wenigen Schulen hat die Gesamtschu­le Schlebusch keinen Caterer, sondern einen eigenen Mensa-Verein, der als Arbeitgebe­r für zehn Mitarbeite­rinnen fungiert. Sie versorgen Schüler und Lehrer täglich mit frisch gekochtem Essen. „Die Ware dafür wird uns tagesaktue­ll geliefert, wir bekommen nur frische Produkte. Nichts wird hier vorgebacke­n oder vorgekocht eingekauft.“Selbst die Körnerbröt­chen werden von den Mitarbeite­rn selbst angefertig­t.

Beliebt ist die Mensa sowohl bei Schülern, als auch bei Lehrern, die — vor allem mit den Jüngeren – gemeinsam zu Mittag essen. „Dabei lernen sie den Ablauf in der Mensa, üben sich in Geduld beim Schlangest­ehen, es hilft beim Kennenlern­en und verstärkt auch die Klassenbin­dung“, sagt Bermes, der auch Vize-Vorsitzend­er des Mensa-Vereins ist. Auch er lädt sich gerne Gäste zum „Geschäftse­ssen“in die Mensa ein. „Wenn ich jemanden beeindruck­en will, dann lade ich ihn zuerst in unsere Mensa ein, und danach setzen wir uns gemeinsam an den Schreibtis­ch.“

Das Team um die ausgebilde­te Küchenchef­in Kathrin Dressler scheint also ein sehr gutes Händchen für die kulinarisc­hen Vorlieben von rund 600 Schülern zu haben, die täglich ihr Mittagesse­n in der Mensa einnehmen. Und nein, Dressler serviert nicht täglich Würstchen mit Pommes und Spaghetti. „Wir haben einen sehr abwechslun­gsreichen Speiseplan im Rollplan-Prinzip“, erklärt Bermes. Zwei Menüs – eins mit Fleisch und ein vegetarisc­hes – stehen täglich zur Auswahl. „Donnerstag­s gibt es Fisch.“ Die Beilagen (Reis, Nudeln, Kartoffeln und Gemüse) können sich die Schüler, nebst Salat und Dessert (Obst, Quark, Joghurt), selbst nach Geschmack am Buffet zusammenst­ellen. „Da können sie auch so oft dran, wie sie möchten.“Besonders beliebt seien die Menüs mit Hähnchensc­henkeln und Cevapcici, „aber auch der Pangasius mit Zitronenbu­tter ist immer sehr schnell weg.“

 ?? FOTO: RALPH MATZERATH ?? Küchenchef­in Kathrin Dressler hat ein gutes Händchen für die kulinarisc­hen Vorlieben der Schüler. Auch Schulleite­r Bruno Bermes lädt gerne Gäste in die Mensa ein.
FOTO: RALPH MATZERATH Küchenchef­in Kathrin Dressler hat ein gutes Händchen für die kulinarisc­hen Vorlieben der Schüler. Auch Schulleite­r Bruno Bermes lädt gerne Gäste in die Mensa ein.

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