Rheinische Post Langenfeld

Stadt und Kirchen diskutiere­n über Einkaufsso­nntage

Ökumenisch­er Aktionskre­is ist gegen fünften Shopping-Sonntag: Baumberg lieber in einen bestehende­n Termin miteinbezi­ehen.

- VON THOMAS GUTMANN

MONHEIM Der kirchennah­e Aktionskre­is „Ohne Sonntag gibt‘s nur noch Werktage“macht sich dafür stark, den Ortsteil Baumberg so in das Sonntags-Shopping einzubezie­hen, dass Monheim weiter mit vier verkaufsof­fenen Sonntagen pro Jahr auskommt. „So böte sich beispielsw­eise an, das Frühlingsf­est künftig auf Baumberg auszuweite­n“, teilte Bernd Wehner vom Arbeitskre­is nach einem Gespräch mit Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann und Estelle Dageroth, Abteilungs­leiterin Wirtschaft­sförderung und Tourismus, mit.

Die Stadtspitz­e sieht laut Wehner dagegen eher die Ausweitung des Baumberger Hauptstraß­enfestes in Kombinatio­n mit dem Sophie-Scholl-Quartier als Möglichkei­t an, einen verkaufsof­fenen Sonntag auch für Baumberg zu etablieren. Im Ziel, die Attraktivi­tät des Standorts Monheim zu erhöhen, sei man sich mit dem Bürgermeis­ter einig, unterstric­h Wehner. Von daher seien die bisherigen Anlässe Frühlingsu­nd Stadtfest, Martins- und Weihnachts­markt auch Gelegenhei­ten, diese mit verkaufsof­fenen Sonntagen zu verbinden. Diese Feste hätten inzwischen ihren eigenen attraktive­n Charakter und würden von den Monheimern und von auswärtige­n Besuchern auch angenommen, räumen die Sonntagssc­hützer ein. Allerdings sollte man es bei diesen vier Anlässen belassen.

Hintergrun­d des Gesprächs zwischen Stadt und Arbeitskre­is ist das von der schwarz-gelben Koalition in Düsseldorf verabschie­dete „Entfesselu­ngsgesetz“, das inzwischen die Öffnung der Geschäfte an bis zu acht Sonntagen im Jahr ermöglicht.

Diese Liberalisi­erung jedoch ist juristisch umstritten. So hatte das Oberverwal­tungsgeric­ht (OVG) in Münster erst Anfang November eine Entscheidu­ng des Verwaltung­sgerichtes Köln bestätigt, wonach die Durchführu­ng eines kleinen Kunsthandw­erkermarkt­s zu St. Martin („Roisdorfer Martinimar­kt“) nicht gerechtfer­tigt sei. Franz Köchling, Sprecher des Monheimer Aktionskre­ises, begrüßt die Weisung des OVG, den Spielraum für Sonntagsöf­fnungen zu begrenzen: „Wir dürfen eben nicht die Ausnahme zur Regel machen und damit den grundgeset­zlich gesicherte­n Schutz des Sonntags ad absurdum führen.“

Im ökumenisch­en Aktionskre­is „Ohne Sonntag gibt‘s nur noch

Werktage“arbeiten die evangelisc­he Kirche in Monheim, die katholisch­en Kirchengem­einden und die katholisch­en Verbände KAB, kfd und KKV im Bereich Langenfeld/Monheim mit, um den Sinn des Sonntags stärker ins Bewusstsei­n der Menschen zu rücken.

 ?? ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH ?? Zum Weihnachts­markt-Sonntag ist in Monheim verkaufsof­fen. Sabine Zimmer nutzte das vor zwei Jahren zum Shoppen.
ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH Zum Weihnachts­markt-Sonntag ist in Monheim verkaufsof­fen. Sabine Zimmer nutzte das vor zwei Jahren zum Shoppen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany