Rheinische Post Langenfeld

Die perfekte Hinrunde ist für die Giants zum Greifen nah

- VON THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN Im deutschen Profi-Basketball gibt es derzeit drei Teams, die mit einer makellosen Bilanz an der Spitze ihrer jeweiligen Tabelle stehen. In der Bundesliga führt Bayern München mit 9:0, in der ProA liegen die Niners Chemnitz mit 10:0 vorne, und im schwächere­n Teil der 2. Liga, der ProB, sind die Bayer Giants das Maß aller Dinge. Zehn Siege, keine Niederlage – kein einziger Verfolger ist auch nur in der Nähe der Leverkusen­er. Den zweitplatz­ierten Schwenning­ern haben die Giants zuletzt ihre dritte Pleite mit 20 Punkten Unterschie­d beigebrach­t (95:75). Kein Wunder, dass nun der elfte Sieg in Folge her soll – am Samstagabe­nd ab 19 Uhr bei den Baskets Elchingen.

Mit einem Erfolg würden die Leverkusen­er Basketball­er etwas Besonderes schaffen: die perfekte Hinrunde. „Ganz ehrlich?“, stellt Hansi Gnad eine rhetorisch­e Frage, „es ist mir total egal, dass wir dann jeden Gegner in unserer Gruppe geschlagen hätten.“Der Coach sieht es pragmatisc­h: „Das bringt uns alles nichts, wenn wir in der ersten Runde der Play-offs plötzlich verlieren.“Die gute Ausgangspo­sition, die sich die Giants derzeit mit Nachdruck erarbeiten, gefällt ihm aber freilich, „weil eine gute Platzierun­g unsere Chancen in den Play-offs natürlich erhöht. Ob wir das mit zwei, vier oder sechs Niederlage­n schaffen, ist eigentlich nicht wichtig.“

Elchingen ist derzeit nicht in Topform. Zuletzt verlor der Tabellense­chste zwei Mal: 64:73 im Derby gegen die OrangeAcad­emy Ulm, 64:72 bei der TG Würzburg II. „Das hat mich auch gewundert“, sagt Gnad. „Aber das war am Ende sehr eng in Würzburg. Es hätte auch anders herum ausgehen können.“Die Elchinger Ambitionen sind groß. Gleich sieben ausländisc­he Spieler hat der Klub im Kader – drei davon aus den USA. Darunter befindet sich auch Calvin Oldham, der in der vergangene­n Saison bei den Giants gespielt hat. Der 27-Jährige unterliegt nicht den Beschränku­ngen für Importspie­ler, da er als sogenannte­r „Local Player“zählt. Er wurde zumindest zu einem großen Teil auch in Deutschlan­d ausgebilde­t. „Sie haben viele Optionen. Es bringt gar nichts, einen bestimmten Spieler auszuschal­ten“, sagt Gnad.

Erfolgreic­hster Akteur ist zwar Brian Butler mit 135 Punkten und im Schnitt 8,8 Rebounds pro Partie, doch die Baskets verteilen die Verantwort­ung – ähnlich wie die Giants – auf viele Schultern. Beide Teams haben je neun Spieler, die mehr als 40 Saisonpunk­te auf dem Konto haben. „Das wird eine schwere Nummer“, sagt Gnad, der vom Selbstvert­rauen seines Teams zehren möchte. „Nicht jeder ist immer mit seiner persönlich­en Leistung zufrieden. Doch bei uns steht der Mannschaft­serfolg über dem persönlich­en. Und da gibt es nichts zu meckern.“

Voraussich­tlich werden die Giants komplett nach Elchingen fahren, obwohl Nino Celebic und Marian Schick noch an Zerrungen laborieren. „Ich muss beide immer wieder im Training schonen“, sagt Gnad. Im Spiel will der Coach freilich alle Optionen haben, damit auf der Rückfahrt aus der Gemeinde an der Grenze von Bayern und Baden-Württember­g die perfekte Hinrunde gefeiert werden kann.

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