Rheinische Post Langenfeld

Schülerbet­reuung geht über 14 Uhr hinaus

Die Stadt Monheim setzt f lächendeck­end auf offene wie auch verbindlic­he Nachmittag­sangebote.

- VON PETRA CZYPEREK

MONHEIM Monheim baut den offenen Ganztag an den Grundschul­en flächendec­kend aus. 1325 Plätze gibt es derzeit, berichtete Bereichsle­iterin Simone Feldmann im gemeinsam tagenden Ausschuss für Schule und Sport sowie Jugendhilf­e. „Die Auslastung ist sehr hoch.“Dem stünden aktuell nur noch 36 Plätze in der so genannten „Betreuung 13plus“gegenüber, merkte Malte Franke (Peto) an. Lina Schlupp (CDU) kennt hingegen viele Eltern, die sich eine Versorgung nur bis 14 Uhr wünschen. Ihre Fraktion beantragte deshalb, die Stadt solle für sie adäquate Betreuungs­möglichkei­ten anbieten. Das lehnte die Verwaltung ab.

Dennoch entwickelt­e sich eine lebhafte Diskussion, und der Antrag der CDU wurde im Jugendhilf­eausschuss nur knapp – mit Stimmengle­ichstand – abgelehnt. Für den Antrag waren sechs Mitglieder (CDU und SPD), sechs weitere stimmten dagegen. Im Ausschuss für Schule und Sport votierten vier Mitglieder dafür, und sieben dagegen.

Feldmann betonte, in den letzten Jahren habe es einen Wandel gegeben. Immer mehr Eltern wünschten eine verlässlic­he Betreuung. Die Nachfrage steige an allen Standorten. Die „wertvolle pädagogisc­he Arbeit“benötige einen zeitlich auskömmlic­hen Rahmen bis 15 oder 16 Uhr. Bis 14 Uhr könne dies nicht sichergest­ellt werden. „Wir können nicht alle Elternwüns­che abdecken. Die Errichtung eines parallel laufenden Systems rechnet sich nicht.“Schulleite­r Achim Nöhles (Grundschul­e am Lerchenweg) unterstütz­te die Haltung der Stadtverwa­ltung.

Anders Jörg Schwenzfei­er-Brohm (Grüne). Die Ganztagsbe­treuung sei nur ein Weg, sagte der Gesamtschu­llehrer. „Es gibt aber auch Familien, die mehr für ihre Kinder da sein wollen.“Es sei ein Widerspruc­h, diesen Familien nicht zu helfen. „Es gibt nicht nur einen Königsweg für alle.“Man solle den „bescheiden­en Antrag der CDU“unterstütz­en, der sich nur auf einen Standort beziehe. Heftigen Widerspruc­h provoziert­e die Aussage von Radojka Kamps (CDU), sie sei in einem kommunisti­schen System aufgewachs­en und habe erlebt, wie es ist, wenn der Staat alles regele. Sowohl die Ausschuss-Vorsitzend­e Lisa Pientak als auch Bürgermeis­ter Zimmermann wiesen den Vergleich mit einem kommunisti­schen System zurück.

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