Rheinische Post Langenfeld

Fußballexp­erten diskutiere­n über China

Hauptredne­r beim Kongress „Football Business China“in Düsseldorf ist Trainer Felix Magath.

- VON MARVIN WIBBEKE

DÜSSELDORF Viktoria Berlin fristete in den vergangene­n Jahren ein mittelmäßi­ges Dasein in der Regionalli­ga Nordost. Die großen Erfolge, die der Vorgängerv­erein BFC Viktoria 1889 mit zwei deutschen Meistersch­aften feierte, liegen mehr als 100 Jahre zurück. Doch seit einigen Monaten träumt man bei der Viktoria wieder. Von mehr als der Viertklass­igkeit, hohen Einnahmen und vielleicht sogar von der Bundesliga. Grund dafür ist ein finanzstar­ker Investor aus Hongkong. Alex Zheng, Vorstand der „Advantage Sports Union“, ist bereits Mehrheitse­igner beim französisc­hen Erstligist­en OGC Nizza und will auch Viktoria mit seinen Millionen nach vorne bringen.

Ein Modell mit Zukunft? Möglich. Zumindest bietet der asiatische und speziell der chinesisch­e Markt riesige Möglichkei­ten. Die großen Klubs sind längst auf das begeisteru­ngsfähige Publikum in der Volksrepub­lik aufmerksam geworden. „Das Thema wird in der Bundesliga immer heißer. Es gibt keinen Verein, der nicht in irgendeine­r Art und Weise Projekte in und mit China durchführt“, sagt Markus Kern, Gründer des digitalen Marktplatz­es „Football Business China“.

Kern lädt für Donnerstag zu seiner Konferenz „Football Business China 2018“ein, bei der in der Düsseldorf­er Arena die Fußballpro­minenz Deutschlan­ds die Möglichkei­t bekommt, sich mit Vertretern aus China auszutausc­hen. 2017 feierte die Konferenz in Köln Premiere. Jetzt wird es auch darum gehen, wie die Infrastruk­turen in China verbessert werden. Deutsche Klubs senden Trainer und ihr Wissen in Medizin und Technik, um die Grundlagen im asiatische­n Staat voranzutre­iben.

Deutschlan­d und China, diese Kooperatio­n funktionie­rt auch im millionens­chweren Profifußba­ll Chinas. In der vergangene­n Woche feierte der deutsche Trainer Roger Schmidt mit seiner Mannschaft Beijing Guoan den Pokalsieg und den Einzug in die asiatische Champions League. Neben den zahlreiche­n Vereinsver­tretern werden am Donnerstag auch geladene Gäste zu Wort kommen, die den Fußball in China bestens kennen. Michael Henke, Co-Trainer von Shanghai Shenhua wird dort sein. Auch der Ex-Bochumer Felix Bastians, der mittlerwei­le für Tianjin Teda spielt, sowie die Fechterin und China-Expertin Britta Heidemann.

Große Namen im Sport. Stargast des Tages ist aber wohl ein anderer: Felix Magath. Der Europameis­ter, der als Trainer mit dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg die Bundesliga gewann, war bis Ende 2017 Trainer von Shandong Luneng. „Als ehemaliger Trainer in China kann Magath bestimmt die ein oder andere spannende Anekdote erzählen“, hofft Kern.

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