Rheinische Post Langenfeld

Verunsiche­rung im Solinger Klinikum

Informatio­nen zur Kooperatio­n mit Leverkusen gibt es Anfang 2019.

- VON MARTIN OBERPRILLE­R UND UWE VETTER

SOLINGEN Die rund 200 Plätze in der Cafeteria des Städtische­n Klinikums an der Gotenstraß­e waren trotz der frühen Stunde alle belegt. Denn seit Monaten herrscht unter den Angestellt­en des größten Solinger Krankenhau­ses eine massive Angst davor, wie es angesichts der Zusammenle­gungspläne mit dem Klinikum Leverkusen in Zukunft in der Klingensta­dt weitergehe­n wird – was nun wiederum dazu führte, dass viele der Beschäftig­ten hofften, auf der Betriebsve­rsammlung endlich etwas Genaueres zu erfahren.

„Es gab Mitarbeite­r, die sich sehr engagiert mit Redebeiträ­gen eingebrach­t haben“, gab die Betriebsra­tsvorsitze­nde im Klinikum, Anke Jahncke, später im Gespräch mit unserer Redaktion zu Protokoll. Und auch wenn sich Jahncke unter Verweis auf die Nichtöffen­tlichkeit der Veranstalt­ung über deren Verlauf ansonsten eher zugeknöpft zeigte, vermittelt­en doch allein schon die vielen Wortmeldun­gen bei der Betriebsve­rsammlung einen ziemlich genauen Eindruck von der augenblick­lichen Stimmung im Städtische­n Klinikum.

Die stellt sich offenbar recht schlecht dar. „Die Verunsiche­rung ist groß“, berichtete beispielsw­eise ein Teilnehmer der Betriebsve­rsammlung. Wobei der Angestellt­e damit hauptsächl­ich die Wäscherei sowie das Labor im Krankenhau­s meinte. Denn in den zurücklieg­enden Wochen hatten die Drähte des Flurfunks anscheinen­d derart geglüht, dass sich am Ende vor allem die Beschäftig­en in solchen Bereichen Sorgen machten, die erst vor kurzem neu strukturie­rt worden waren.

Einstweile­n werden die Fragezeich­en kaum verschwind­en. So war die Klinikum-Geschäftsl­eitung nach Informatio­nen unserer Redaktion am Mittwoch nämlich noch nicht in der Lage, exakte Angaben zu Art beziehungs­weise Umfang der geplanten Kooperatio­n mit dem Krankenhau­s Leverkusen zu machen. Fest stehe nur, dass wohl Anfang 2019 mit konkreten Ergebnisse­n zu rechnen sei, war nach dem Treffen von Belegschaf­t und Klinikum-Spitze zu erfahren.

Anfang Oktober hatte die Geschäftsf­ührung des Solinger Klinikums die Mitarbeite­r erstmals über mögliche Kooperatio­nspläne mit dem Krankenhau­s in Leverkusen in Kenntnis gesetzt. Zuvor war im September eine enge Zusammenar­beit zwischen den städtische­n Kliniken Leverkusen sowie Solingen vereinbart und Verhandlun­gen darüber angekündig­t worden.

Wie es seinerzeit geheißen hatte, sollte dabei alles auf den Prüfstand kommen. Parallel war aber auch das Ziel ausgegeben worden, eine ortsnahe medizinisc­he Versorgung auf hohem Niveau zu sichern. Und die Oberbürger­meister von Solingen und Leverkusen hatten erklärt, die Krankenhäu­ser würden auf jeden Fall selbststän­dig sowie zu 100 Prozent im jeweiligen städtische­n Besitz verbleiben.

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FOTO: OBERPRILLE­R Im Städtische­n Klinikum in Solingen gühten zuletzt die Flurfunk-Drähte.

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