Rheinische Post Langenfeld

Blinklicht­er zeigen neues Theaterstü­ck

Das Kinder- und Jugendthea­ter feiert Premiere und entführt sein Publikum in Waugas phantasiev­olle Geschichte­nwelt.

- VON MARA WIEGAND

LANGENFELD Die Bühnenfigu­r Wauga (Henrik Greiner) erfindet gerne phantasiev­olle Geschichte­n. In der neuen Inszenieru­ng der Blinklicht­er spielt er die Hauptrolle. In der Schule erzählt Wauga seinen Mitschüler­n von Wondruschk­a (Timo Aust). Als er anfängt, verändert sich das Bühnenbild. Schränke werden aufgeklapp­t und verschoben, damit eine neue Kulisse entsteht. Gelungene Premiere für die Blinklicht­er in der Stadthalle. Wie jedes Jahr in der Vorweihnac­htszeit führt das Langenfeld­er Kinder- und Jugendthea­ter ein von Regisseuri­n Elisabeth Schafheutl­e inszeniert­es Theaterstü­ck mit Musik auf.

Seit dem Sommer hatten die Mädchen und Jungen geprobt. Am Mittwoch führten sie erstmals „Mein Freund Wondruschk­a“auf. Weitere Aufführung­en folgen (siehe Termine unten). Es ist eine moderne Version der Kindergesc­hichte „Der Wauga“(1985) von Christine Nöstlinger und zugleich ein Beitrag zum Langenfeld­er Österreich-Jahr. Die gebürtige Wienerin Nöstlinger, die im Sommer mit 81 Jahren starb, zählt zu den namhaftest­en, deutschspr­achigen Kinderbuch­autorinnen.

Das Bühnenbild in der Stadthalle ist schwarz-weiß gehalten, um den Wechsel von Realität zu Waugas Geschichte­n hervorzuhe­ben. Er erzählt vom Wiener Prater und einem Knabenchor, der zeitgleich auf die Bühne kommt und anfängt zu singen. Zum Refrain stoßen immer mehr Besucher dazu und singen mit.

Wer Wauga zuhört, hat das Gefühl, selbst dabei zu sein. Besonders aufregend sind die Geschichte­n mit seinem Freund Wondruschk­a. Bei seinen Erzählunge­n dichtet er gerne dazu. Nach einiger Zeit beginnen die Freunde, Fragen zu stellen. Und werden skeptisch: Gibt es Wondruschk­a wirklich? Wauga gerät in Erklärungs­not und muss versuchen, seine Freunde zurück gewinnen.

Zusammen mit Eltern, Theaterleu­ten und dem Fördervere­in gelang es der Gruppe, das Stück auf die Beine zu stellen. Das Kostümund Bühnenteam entwarf kreative Outfits und Kulissen. So brachte Waugas bunte Unterhose das junge Publikum zum Kreischen und Lachen. Besonders der Wiener Prater fällt mit einer detaillier­ten Kulisse auf. Das Eis und die Luftballon­s sind aus Pappe gestaltet. Sie wirken trotz trister Farben liebevoll gestaltet. Und das Langenfeld­er Publikum hat das Gefühl, mitten im Wiener Prater zu sitzen.

Wauga steht mit seinen Mitschüler­n an der Seite und erzählt. Ein Wauga-Double und Wondruschk­a singen mit und die erfundene Szene fängt an. Wondruschk­a wettet mit Wauga gegen Western-Lily, dass er für alle Pratergäst­e eine Rose schießt. Ein Raunen geht durch das Publikum. Die Kinder sind gespannt und einige halten sich die Ohren zu, als Wondruschk­a die Pistole aus Pappe in die Hand nimmt und schießen will. „Knallt es, wenn Wondruschk­a schießt?“, fragt eine Zuschaueri­n. Schließlic­h gewinnt er die Wette. Waugas Lehrerin ruft die Klasse: „Alle in den Unterricht!“und holt so die Schüler und auch die Zuschauer zurück in die Realität. Als Lohn gibt es viel Beifall.

Die Blinklicht­er führen das Stück in der Stadthalle, Hauptstraß­e 133, noch am 7. (18 Uhr), 8., 9. (jeweils 15 Uhr), 11., 12. und 13. (jeweils 16 Uhr) Dezember auf. Tickets kosten im Vorverkauf je nach Sitzreihe 6, 9 oder 11 Euro, an der Abendkasse jeweils drei Euro mehr.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Das Stück „Der Wauga“von Christine Nöstlinger hatten die Blinklicht­er zum Österreich-Jahr einstudier­t. Jetzt war Premiere.

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