Rheinische Post Langenfeld

A3-Ausbau: Städte fordern Augenmaß

Künftig acht Fahrspuren. Bürgermeis­ter aus Langenfeld und Nachbarstä­dten weisen auf Natur- und Lärmschutz hin.

- VON PETER CLEMENT UND STEPHAN MEISEL

LANGENFELD Die aktuelle Fahrbahnsa­nierung auf der Autobahn A3 in Höhe Langenfeld ist die Vorhut auf einen in etwa zehn Jahren anstehende­n Ausbau. Der 15 Kilometer lange Abschnitt zwischen Leverkusen-Opladen und dem A3-/ A46-Kreuz Hilden soll dann von heute sechs auf acht Spuren erweitert werden. Mit einem gemeinsame­n Schreiben an den Landesbetr­ieb Straßen-NRW appelliere­n Langenfeld­s Bürgermeis­ter Frank Schneider und dessen Amtskolleg­en Birgit Alkenings (Hilden), Tim Kurzbach (Solingen) und Frank Steffes (Leichlinge­n), bei dieser Verbreiter­ung der A3-Trasse Eingriffe in die Natur zu vermeiden oder zu minimieren. Außerdem müssten die verantwort­lichen Planer „frühzeitig und transparen­t die geprüften Lösungsalt­ernativen zum achtspurig­en Ausbau darlegen“.

Nach Angaben von Straßen-NRW-Sprecherin Sabrina Kieback ist der achtspurig­e Ausbau dieses A3-Abschnitts als „vordringli­cher Bedarf“im Bundesverk­ehrswegepl­an 2030 festgelegt. Der Baubeginn stehe noch nicht fest. „Erst muss von Süden her der Abschnitt zwischen Leverkusen-Zentrum und Opladen achtspurig ausgebaut sein.“Erst danach starte die Erweiterun­g von Opladen bis zum Kreuz Hilden. Die Trasse solle bis Ende 2020 festgelegt werden.

Die vier Bürgermeis­ter befürworte­n in ihrem Schreiben den Ausbau der A3 ausdrückli­ch. „Eine leistungsf­ähige Verkehrsin­frastruktu­r ist die existenzie­lle Grundlage für die Kommunen als Wohn- und Wirtschaft­sstandorte.“ Doch lägen direkt neben der 15 Kilometer langen A3-Strecke mit der Wupperaue, dem Further Moor, der Ohligser Heide und dem Spürkelnbr­uch vier ökologisch wertvolle Gebiete. Mit weiteren Wald- und Ackerfläch­en stellten sie „wichtige Naherholun­gsgebiete“dar, betonen die Bürgermeis­ter. Und „der nachhaltig­e Lärmschutz“dürfe nicht nur an der Höchstgren­ze der zulässigen Immissions­werte ausgericht­et werden. Der Langenfeld­er Ortsvorsit­zende des Bundes für Umwelt und Naturschut­z (BUND), Karl Wilhelm Bergfeld, ruft vor allem die in Autobahnnä­he wohnenden Bürger auf, sich ins Planungsve­rfahren einzubring­en. Direkt an der A3 seien Wohngebiet­e in Reusrath-Süd, Furth (Bild), Hardt und Wiescheid-Feldhausen, die Landschaft­sschutzgeb­iete Hapelrath und Schwanenmü­hle/Haus Graven sowie das Naturschut­zgebiet Further Moor betroffen.

Laut Straßen-NRW sind für die Trasse folgende Lösungen denkbar: Es wird jeweils eine Spur rechts und links angebaut („zweiseitig­e Variante“), beide Spuren werden rechts („Ostvariant­e“) oder links („Westvarian­te“) angebaut. Durch einen abschnitts­weisen Wechsel ließen sich Varianten kombiniere­n. Leichlinge­ns Bürgermeis­ter Steffes regte mit Blick aufs Further Moor den Verzicht auf einen Autobahnst­reifen an, für den dann der Standstrei­fen zeitweise befahren werden darf; wie zwischen dem Kreuz Hilden in Richtung Mettmann.

 ?? FOTOMONTAG­E: GOOGLE EARTH/BUND ?? Werden beide Spuren auf einer Seite angebaut, wirkt sich dies laut BUND unmittelba­r bis in rund 40 Meter neben dem heutigen Fahrbahnra­nd aus: für zwei zusätzlich­e Fahrstreif­en, Lärmschutz, Baustraßen und etwa ein Regenrückh­altebecken.
FOTOMONTAG­E: GOOGLE EARTH/BUND Werden beide Spuren auf einer Seite angebaut, wirkt sich dies laut BUND unmittelba­r bis in rund 40 Meter neben dem heutigen Fahrbahnra­nd aus: für zwei zusätzlich­e Fahrstreif­en, Lärmschutz, Baustraßen und etwa ein Regenrückh­altebecken.

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