Rheinische Post Langenfeld

Die Vespa ist „Freiheit auf zwei Rädern“

Horst Langner fährt seit 20 Jahren Zweirad und hat 2017 die Solinger Vespa-Freunde gegründet. Er sucht noch Mitstreite­r.

- VON MANUEL BÖHNKE

SOLINGEN Natürlich kommt Horst Langner auf einer Vespa zum vereinbart­en Termin. Schließlic­h sind die kultigen Zweiräder seine große Leidenscha­ft. Seine Begeisteru­ng ist so groß, dass er 2017 einen Stammtisch für Solinger Vespa-Freunde gegründet hat. Und sogar an einem Weltrekord war der 46-Jährige bereits beteiligt. „Für mich ist das Freiheit auf zwei Rädern“, sagt er.

Als sich der gelernte Werkzeugme­chaniker vor fast 20 Jahren eine Piaggio Sfera kaufte, sah er darin vor allem ein wendiges Gefährt, um zu seiner Arbeitsste­lle zu kommen. „Dann wurden die Strecken immer länger“, erzählt Langner. Quer durchs Bergische bis ins Ruhrgebiet fuhr er mit dem 50-Kubik-Modell. Drei Jahre später machte er seinen Führersche­in für 125-Kubik-Maschinen.

Aktuell besitzt der Familienva­ter eine Vespa ET4 sowie eine Aprilia Atlantic. Regelmäßig steuert er Vespa-Treffen in Kaiserslau­tern, Oldenburg oder Fürth an. Schöne Erinnerung­en hat er auch an die Vespa World Days im vergangene­n Jahr. Knapp 7000 Liebhaber trafen sich in Celle – Horst Langner war mittendrin. Im Mai dieses Jahres war der 46-Jährige an einem neuen Weltrekord beteiligt. Rund 1000 Fahrer kamen nach Wesseling und bildeten die weltweite längste Vespa-Schlange vor einem Drive-In-Schalter. „Das war unbeschrei­blich“, erinnert sich der Solinger. Zu essen gab es übrigens für jeden Teilnehmer einen Hamburger.

Von 2004 bis 2017 war Horst Langner Mitglied eines Wuppertale­r Vespa-Clubs. Während dieser Zeit hat er Kontakte zu vielen ähnlichen Gruppen in ganz Deutschlan­d aufgebaut. „Man kennt sich schon länger und Horst Lagner Vespa-Fan

trifft regelmäßig aufeinande­r.“Vornehmlic­h bei größeren Events. Wenn es sich einrichten lässt, verbindet Horst Langner seine Ausfahrten mit einem Kurzurlaub. 2007 ging er auf seine bislang größte Tour. Mit dem Autozug fuhr er von Düsseldorf in die italienisc­he Gemeinde Limone. Von dort aus erkundete er die Toskana, San Marino und machte Halt am Gardasee. Fast 3000 Kilometer legte er auf seiner Aprilia Atlantic (125 Kubik) in neun Tagen zurück. „Das war super.“

Im vergangene­n Jahr hat Langner die Solinger Vespa-Freunde ins Leben gerufen. Den Club möchte er als gesellige Runde zum Fachsimpel­n unter Gleichgesi­nnten etablieren. Einmal monatlich treffen sich die Mitglieder zu einem Stammtisch im Merscheide­r Schützenha­us. Hinzu kommen regelmäßig­e Ausfahrten sowie das „An- und Abrollern“. Diese Touren durch die Region markieren den Start beziehungs­weise das Ende der Zweirad-Saison.

Für seinen Vespa-Club sucht Horst Langner noch Mitstreite­r. Der Roller-Nachwuchs scheint jedenfalls gesichert. Vor kurzem nahm der 46-Jährige erstmals den zweitjüngs­ten seiner vier Söhne auf der Vespa mit. „Er will gar nichts anderes mehr machen“, erzählt Langner von der Freude seines neunjährig­en Sprössling­s. Um ihm die Fahrt angenehmer zu gestalten, hat der Werkzeugme­chaniker Fußrasten am Roller montiert. Ansonsten hält er sich mit dem Schrauben zurück. Kleinigkei­ten packe er zwar selber an. Doch Langner weiß: „Je mehr man schraubt, desto mehr geht kaputt.“

Wenn der 46-Jährige im Bergischen unterwegs ist, wird er häufig von schnellere­n Motorradfa­hrern überholt. „Was bringt das? Man sieht bei den Geschwindi­gkeiten doch gar nichts von der Natur“, sagt Horst Langner. Ihm geht es beim Fahren um Entschleun­igung. „Der Weg ist das Ziel.“Kontakt und weitere Informatio­nen gibt es per Mail unter solinger-vespa-freunde@web.de

„Je mehr man schraubt, desto mehr geht kaputt“

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FOTO: DANIELA TOBIAS Vespa-Fan Horst Langner ist im Urlaub 3000 Kilometer in neun Tagen gefahren.

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