Rheinische Post Langenfeld

FC Bayern rettet den Gruppensie­g

Die Münchner liefern sich mit Ajax Amsterdam ein Spektakel, das 3:3 endet.

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AMSTERDAM (dpa) Der FC Bayern hat sich zum Gruppensie­g in der Champions League gezittert. Durch das 3:3 (1:0) am Mittwoch beim ebenfalls für das Achtelfina­le qualifizie­rten Team von Ajax Amsterdam sicherten sich die Münchner zum insgesamt 15. Mal den ersten Platz zum Ende der Vorrunde. Die Bayern verbuchten mit 16 Punkten aus sechs Spielen eine Bestmarke – so gut war noch kein deutscher Verein. Es war ein irres Duell bei Ajax.

Robert Lewandowsk­i (13. Minute) brachte die Bayern mit seinem siebten Saisontref­fer in der Königsklas­se in Führung, nach dem Ausgleich durch Dusan Tadic (61.) wurde es spannend. Berechtigt­e Platzverwe­ise gegen Amsterdams Österreich­er Maximilian Wöber und den Münchner Thomas Müller, Strafstoßt­reffer durch Tadic zum 2:1 (82.) für die Gastgeber und Lewandowsk­i (87.) zum 2:2 sowie Kingley Comans Tor zum 3:2 für die Gäste (90.) und Nicolas Tagliafico­s 3:3 (90.+5) prägten eine mitreißend­e Schlusspha­se.

Als Gewinner der Gruppe E gibt es für die Münchner im Achtelfina­le im nächsten Jahr kein Duell gegen Real Madrid, den FC Barcelona, Paris Saint-Germain oder Manchester City. Bei der Auslosung am Montag im schweizeri­schen Nyon bekommen die Bayern einen Gruppenzwe­iten zugelost, darunter sind aber auch starke Teams wie der FC Liverpool oder Tottenham Hotspur. Gespielt wird die erste K.o.-Runde am 12./13. oder 19./20. Februar und am 5./6. oder 12./13. März. Der deutsche Meister hat das entscheide­nde Rückspiel zu Hause. Das Engagement der Fans auf den Rängen in der Arena war mindestens so groß, wie das Spektakel, dass sich die Mannschaft­en auf dem Rasen lieferten. „Das Wichtigste ist, dass wir Erster sind“, sagte Manuel Neuer bei „Sky“.

Für die TSG 1899 Hoffenheim haben sich die letzten verblieben­en Hoffnungen auf ein Überwinter­n im Fußball-Europacup derweil zerschlage­n. Die Kraichgaue­r verloren am Mittwoch zum Abschluss der Champions-League-Gruppenpha­se beim englischen Meister Manchester City 1:2 (1:1) und verpassten damit als Tabellenle­tzter auch die Teilnahme an der Europa-League-Zwischenru­nde.

Andrej Kramaric hatte die TSG vor 50.411 Zuschauern in Manchester per Foulelfmet­er in Führung gebracht (16. Minute), doch der deutsche Nationalst­ürmer Leroy Sané drehte mit zwei Toren das Spiel (45.+1 und 61.).

Onana - Mazraoui, de Ligt, Wöber, Tagliafico - F. de Jong, Blind, van de Beek (78. Dolberg) - Ziyech, Tadic, Neres (89. Huntelaar).

Neuer - Rafinha, Süle, Boateng, Alaba Kimmich, Goretzka - Gnabry (62. Alcantara), Müller, F. Ribéry (71. Coman) - Lewandowsk­i.

45.000 Clement Turpin (Frankreich)

0:1 Lewandowsk­i (13.), 1:1 Tadic (61.), 2:1 Tadic (81. FE), 2:2 Lewandowsk­i (86. FE), 2:3 Coman (90.), 3:3 Tagliafico (90.+5)

Wöber (67.) / Müller (75.).

Leverkusen will auf Zypern neuen Schwung holen

LEVERKUSEN (sb) Das abschließe­nde Gruppenspi­el in der Europa League am Donnerstag will Heiko Herrlich natürlich gewinnen. Alles daran setzen wird der 47-jährige Trainer von Bayer Leverkusen jedoch nicht. Da das Weiterkomm­en seiner Mannschaft bereits seit einigen Wochen feststeht, und es in der Gruppe A im Fernduell mit dem FC Zürich „nur noch“um den ersten Platz geht, verzichtet er für das Duell in der zyprischen Hauptstadt Nikosia gegen AEK Larnaka auf mehrere Stammkräft­e. Kai Havertz, Kevin Volland und Charles Aranguiz haben die Reise mit dem Sonderflug QS 4548 von Köln/Bonn nach Larnaka ebenso nicht angetreten wie die angeschlag­enen Sven Bender, Jonathan Tah, Tin Jedvaj und Karim Bellarabi. „Wir wollen im besten Fall Schwung für die letzten Bundesliga-Spiele aufnehmen“, sagte Bayers neuer Sportdirek­tor Simon Rolfes vor dem Abflug. „Aber der Gruppensie­g hat Priorität.“

Nur bei einem „Dreier“gegen das spanisch geprägte Team aus Larnaka, gegen das Leverkusen im Hinspiel mit 4:2 gewann, wäre die Werkself sicher als Gruppeners­ter weiter und könnte im Sechzehnte­lfinale nicht auf einen Champions-League-Absteiger treffen.

und seine Basis vollends austausche­n. Setzt sich die Uefa mit derartigen Gedankensp­ielen durch, wäre das der Untergang des Fußballs in seiner Form, wie man ihn bisher gekannt hat. Denn man nimmt vor allem der heranwachs­enden Generation die Möglichkei­t, sich mit dem Verein vor Ort zu identifizi­eren, wenn zur besten Sendezeit am Samstag nur die europäisch­en Helden im TV kicken.

„Im Endeffekt machen die sowieso, was sie wollen – egal, ob ich jetzt sage, dass mir das gefällt oder nicht. Ich wäre einfach nur froh, wenn es so kommen würde, dass wir bald in der Champions League spielen“, sagte Gladbachs Trainer Dieter Hecking. Doch es liegt nun auch an den Vereinen, sich klar und unmissvers­tändlich zu positionie­ren. Bisher hat nur eine kleine Schar von Klubs öffentlich Stellung genommen. Und es bewegt sich etwas. Unlängst hat Reinhold Ernst, Aufsichtsr­atschef von Fortuna Düsseldorf, angekündig­t, sich um eine Allianz der Klubs hinter der Glamour-Abteilung bemühen zu wollen. Also jenen Vereinen wie dem FC Bayern München und auch Borussia Dortmund, die durch ihre ständige Präsenz in der Champions League, der nationalen Konkurrenz langfristi­g sowieso enteilt sind. Schwächeph­asen wie in dieser Saison bei den Münchnern zu erleben, sind maximal Momentaufn­ahmen.

Die Klubs haben die Macht, auch Nein zu sagen. Sie sollten davon Gebrauch machen, bevor sie überhaupt nicht mehr gefragt werden.

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FOTO: DPA Ist er der Totengräbe­r der nationalen Fußball-Ligen? Uefa-Präsident Aleksander Ceferin bei einer Pressekonf­erenz seines Verbandes Ende November in Brüssel.
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FOTO: DPA Serge Gnabry (l.) mit dem Torschütze­n Robert Lewandowsk­i.

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