Rheinische Post Langenfeld

Handballer geben noch lange nicht auf

Der Drittligis­t will vor Weihnachte­n zumindest den letzten Platz abgeben. Ein Heimsieg gegen Menden wäre hilfreich.

- VON MICHAEL DEUTZMANN

LANGENFELD Bei vielen anderen würde es sich doch arg nach Durchhalte-Parolen anhören. Bei Markus Becker aber, dem leidgeprüf­ten Trainer des Handball-Drittligis­ten SG Langenfeld (SGL), ist es eher der Ausdruck eines fest im Inneren verbauten Nichts-Aufgeben-Gens. „Es ist nichts entschiede­n“, sagt Becker, „wir haben noch die ganze Rückrunde vor uns.“Teil zwei der Serie beginnt am Samstag (19.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium)

„Wenn es einen Handball-Gott gibt, müsste er langsam mal auf unserer Seite sein“

Markus Becker Trainer SG Langenfeld

gegen die SG Menden Sauerland Wölfe (Achter). Hier geht es für das Schlusslic­ht Langenfeld allerdings weniger darum, die zuletzt immer geringer gewordenen Chancen auf den Klassenerh­alt vielleicht ein kleines bisschen zu stärken. Dafür macht sich Becker eine andere Form von Druck: „Ich will vor Weihnachte­n unbedingt diesen verdammten letzten Platz abzugeben. Wir reden nur davon, die rote Laterne loszuwerde­n.“Selbst dafür braucht die SGL einen Sieg über die Wölfe.

Die Hoffnung, das Konto von 4:26 Punkten aufzustock­en und vielleicht als Drittletzt­er ins neue Jahr zu gehen, wird gestützt durch die Aufgaben der Konkurrenz. Langenfeld steht zunächst am 22. Dezember (19.30 Uhr) gegen die Ahlener SG vor einem weiteren Heimspiel und glaubt, dass auch dort Zählbares drin ist. Der Vorletzte SG VTB/Altjührden (6:24) Zähler tritt am Samstag (18 Uhr) beim Dritten Leichlinge­r TV an und erwartet am 22. Dezember (17 Uhr) den Zweiten SG Schalksmüh­le-Halver Dragons. Es ist tatsächlic­h eher unwahrsche­inlich, dass die Mannschaft aus Friesland in diesen beiden Partien ihre Lage verbessert. Ein auf den ersten Blick etwas einfachere­s Programm wartet auf den Drittletzt­en MTV Großenheid­orn (6:24 Punkte), der zuerst beim Achten Northeimer HC (Samstag, 20 Uhr) und dann gegen die Sauerland Wölfe spielt (22. Dezember, 19.30 Uhr).

Das zweite Abenteuer 3. Liga begann für die SGL am 24. August mit einem 29:29 in Menden, das aufgrund des hohen kämpferisc­hen Einsatz nicht schmeichel­haft war, sondern verdient. Einen Pakt mit dem Glück haben die Langenfeld­er in dieser Saison ohnehin nicht geschlosse­n, denn inzwischen ist alleine die Liste der mit einem Tor Unterschie­d verlorenen Partien auf vier Spiele angewachse­n. Am vergangene­n Wochenende hätte die SGL fast feiern können, aber das 29:28 von Dominik Jung wenige Sekunden vor dem Abpfiff zählte nicht. Die Unparteiis­chen entschiede­n in dieser Szene

auf Schrittfeh­ler. Becker sieht den Zeitpunkt für eine Trendwende gekommen: „Wenn es einen Handball-Gott gibt, müsste er langsam mal auf unserer Seite sein.“

Selbst die höchste Macht wird allerdings nichts daran ändern, dass Langenfeld gegen die Wölfe wiederum mit einem dünn besetzten Kader auszukomme­n hat. Für Regisseur André Boelken (Kreuzbandr­iss) ist die Saison gelaufen und für den erkrankten Linksaußen Jan Hüfken das Handball-Jahr 2018. Dasselbe gilt für Kreisläufe­r Mats Heyde (berufliche Gründe), dessen Ausfall in Abwehr und Angriff schmerzt. Alle drei fehlten auch zuletzt in Altjührden – als die SGL gegen Ende trotzdem konditione­lle Vorteile in die Waagschale zu werfen wusste. Deswegen soll der Tabellenle­tzte gegen Menden möglichst von der ersten Minute an das höchste Tempo wählen. Becker: „Wir wollen unbedingt unser eigenes Spiel durchziehe­n.“Aufgeben hört sich anders an.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Reißtest: Maurice Meurer und die Langenfeld­er Handballer müssen gerade einiges aushalten.

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