Rheinische Post Langenfeld

Traditions­paar – für sie ist es ein Traumjob

Paul und Uschi Wrobel wollen schon seit längerem Stadt und Brauchtum repräsenti­eren. Im April ist es soweit.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

LANGENFELD Das neue Traditions­paar steht fest: Paul und Uschi Wrobel übernehmen im kommenden Jahr das repräsenta­tive Amt als Postillion und Christel von der Post und werden Bürgermeis­ter Frank Schneider bei offizielle­n Anlässen begleiten. Ihm wurden sie bereits im vergangene­n Monat vorgestell­t. Beim Stadtfest im kommenden April wird das Ehepaar proklamier­t. Ein lang gehegter Traum geht mit seiner Ernennung für Paul Wrobel (67) in Erfüllung. 1972 trat er der KG Spiess-Ratzen bei. „Ich nahm mir schon damals vor, Prinz oder Postillion zu werden“, sagt der Pensionär. Früher hat er als Maler und Lackierer gearbeitet. Dass es jetzt endlich soweit ist, kann er noch gar nicht so recht glauben: „Ich denke, wenn wir im April auf der Bühne stehen und es offiziell wird, kriegen wir das große Flattern“, meint Karnevalsf­an Wrobel.

Lange Zeit lag der Jugendtrau­m des gebürtigen Langenfeld­ers auf Eis: Familie, Beruf und mehrere Jahre in der Nachbarsta­dt Monheim ließen den Wunsch in den Hintergrun­d rücken. „Wir wollten nur für zwei Jahre in Monheim wohnen, daraus wurden dann aber 15.“Mit dem Umzug in seine Geburtssta­dt vor einigen Jahren und dem Eintritt in den Heimatvere­in Postalia, ließen die Sehnsucht nach den Amtswürden im Jahr 2004 erneut aufkeimen. „Wir hatten uns beworben, aber damals klappte es nicht“, sagt der Senior.

Seine Frau Uschi (66) ist gelernte Köchin und befindet sich wie ihr Mann im Ruhestand. Sie wurde in Wanne-Eickel geboren, wuchs aber seit ihrem zwölften Lebensjahr in der Gänseliese­lstadt auf. Dass sie im kommenden Jahr als Christel von der Post die Stadt repräsenti­eren wird, macht sie stolz. „Es ist meine Heimat. Am meisten freue ich mich aber auf die Uniform und die gemeinsame Zeit mit der Postalia und der Kutschenga­rde.“

Als neue Dienstklei­dung haben sich die Wrobels die Uniform der Königlich Bayerische­n Post aus dem Jahr 1820 ausgesucht. „Ein Freund, der lange vor meiner Zeit bei der Postalia war, trug diese Uniform und sie hatte mir schon damals so gut gefallen, dass die Entscheidu­ng leicht fiel“, sagt Paul Wrobel. In seiner Familie hatte bislang niemand dieses Amt inne. Sohn Dennis Mainzer, Vorsitzend­er der Postalia, wurde im vergangene­n Jahr aber Karnevalsp­rinz. Rund 30 bis 35 Veranstalt­ungen werden der künftige Postillion und seine Christel von der Post im neuen Jahr besuchen. Neujahrsem­pfang und Karnevalss­ession wird das noch amtierende Traditions­paar, Josef und Heidi Felbor, bestreiten, ehe beide auf dem Stadtfest verabschie­det werden. Um die Übersicht über die vielen Termine nicht zu verlieren, wird Trudi Schäfer dem neuen Traditions­paar als Adjutantin zur Seite stehen. Sie hatte bereits von 2013 bis 2016 das Amt der Christel inne und weiß, worauf es ankommt. „Als Tipp kann ich ihnen nur mitgeben, auf dem Teppich zu bleiben. Das Amt ist nur ein Beiwerk der Stadt Langenfeld. Man repräsenti­ert zwar die Stadt, hauptsächl­ich unterstütz­t man aber andere Vereine.“Ein besonderer Höhepunkt für die Wrobels wird die Reise zur Weinpartne­rstadt Lorch, mit einer Delegation der Stadt und Mitglieder­n der Postalia sein. Worauf sich Paul Wrobel aber besonders freut, ist die 90-Jahr-Feier der Berghauser Kirmesjong­e. „Ich habe zwar nie dem Verein angehört, aber ich bin dort aufgewachs­en.“Bis zu ihrer Amtseinfüh­rung beim Stadtfest, voraussich­tlich am 13. April 2019, werden die beiden die Zeit nutzen, um ihre Medaille fertig zu stellen, die sie zu besonderen Anlässen verteilen wollen.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Ihr Erkennungs­zeichen ist das Posthorn. Bei der „Dienstklei­dung“haben sich Paul und Uschi Wrobel für die Uniform der Königlich Bayerische­n Post aus dem Jahr 1820 entschiede­n.

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