Erkenntnis
Knecht Ruprecht
mich immer noch dreimal die Woche nachts einnässe und jedes Jahr zwei Wochen vor dem Nikolaustag nächtliche Albträume habe und schweißgebadet aufwache. Der Knecht Ruprecht in meiner Jugend ist schuld. Aber Scherz oder auch nicht, beiseite. Diese Regelwut besagter Partei besonders alter Traditionen gegenüber ist nicht mehr zu ertragen. Ich habe noch niemanden in meinem Leben getroffen, der einen psychischen Schaden von besagtem Knecht davongetragen hat. Ich denke, unsere Kinder können genau wie unzählige ihrer Vorfahren die Situation schon einschätzen und damit auch umgehen. Kindern, denen man nichts zutraut, bleiben ihr Leben lang ohne Vertrauen, vor allem in sich selbst. Zu „Knecht Ruprecht – Peitsche oder Süßes? (RP vom 7. Dezember): Als Grundschullehrerin kann ich das Gedicht „Von drauß’ vom Walde komm ich her...“noch auswendig. Ich sagte es auf und die Kinder folgten mir gebannt. Das
2., 3. und das 4. Schuljahr verstand, um wen es sich hier handelt: Knecht Ruprecht! Die Kinder fanden auch heraus, warum es Knecht Ruprecht in früheren Zeiten gab: „ Kinder zu erziehen, brav zu sein“, sagten sie. Wird es so im Religionsunterricht besprochen, dient es der Aufklärung. Stelle ich den Nikolaus in einer ausgewählten Geschichte/Legende dann als Vorbild dar, so gilt es, „ihn“nachzuahmen. Spontan teilte ein Mädchen in der Stunde ihren einzigen Schoko-Nikolaus in kleinen Stücken aus. Welche Erkenntnis und Freude! Außerdem suchen die Kinder das Spiel gegen „das Böse“, siehe auch ihre Computerspiele. Sie nehmen keineswegs Schaden. In diesem Sinne: Eine frohe Weihnachtszeit mit geeigneten Vorbildern – Nikolaus verschenkt seinen Reichtum. Leserzuschriften