Rheinische Post Langenfeld

Konzept für S1: Route über Langenfeld?

Der Nahverkehr Rheinland untersucht mögliche neue Trasse Hilden-Langenfeld-Opladen; statt Hilden-Süd-SG-Ohligs.

- VON MARTIN OBERPRILLE­R

LANGENFELD/SOLINGEN/HILDEN Trotz all des Ärgers um Verspätung­en und Zugausfäll­e – die S-Bahn-Linie 1, die Hilden mit Düsseldorf und dem Ruhrgebiet verbindet, gehört zu den verkehrste­chnischen Hauptschla­gadern der Region. Jeden Tag nutzen Tausende von Pendlern die rot lackierten Züge, um zur Arbeit und wieder zurückzuko­mmen. Doch wie lange die S 1 noch in Solingen-Ohligs enden wird, ist unsicher. Denn beim Nahverkehr Rheinland (NVR) gibt es Überlegung­en, die Klingensta­dt ab Hilden-Süd von der S-Bahn abzukoppel­n.

Wie ein Sprecher des NVR jetzt auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, ist dieser Plan Teil einer Machbarkei­tsstudie, die zurzeit im Auftrag des Verkehrsve­rbundes erstellt wird. Darin wird untersucht, inwieweit eine Verlängeru­ng der S 1 über Langenfeld­er Gebiet bis nach Leverkusen-Opladen einen Sinn ergibt. Wobei mehrere zukünftige Streckenve­rläufe zur Auswahl stehen, von denen einer die Option beinhaltet, die S-Bahn nicht mehr wie bisher nach Solingen zu führen, sondern ab Hilden über Langenfeld-Immigrath bis Opladen laufen zu lassen. Dann womöglich mit einem Haltepunkt in Langenfeld-Wiescheid/Solingen-Landwehr.

„Eine Abkoppelun­g Solingens von der S 1 muss unbedingt verhindert werden“, fordert der Sprecher des Verkehrscl­ubs Deutschlan­d (VCD) im Bergischen, Reiner Nießen. Denn von einer Streckenve­rlegung wäre nicht allein Solingen betroffen. Vielmehr, so Nießen, würde auch Remscheid abgehängt – was wiederum eine fatale Schwächung des Schienen-Nahverkehr­s im ganzen Bergischen Land zur Folge hätte.

Tatsächlic­h geht die Prüfvarian­te Hilden-Immigrath-Opladen auf einen Antrag der Stadt Leverkusen in der Verbandsve­rsammlung des Nahverkehr­s Rheinland zurück. In dem besagten Papier regen die Leverkusen­er an, die Aktivierun­g der Güterzugst­recke für den Personenve­rkehr von Hilden über Langenfeld bis nach Opladen zu untersuche­n, derweil der Rheinisch-Bergische Kreis, zu dem die Stadt Leichlinge­n gehört, eine S1-Erweiterun­g von Solingen über Leichlinge­n bis Opladen präferiert.

Bei der Sitzung der NVR-Verbandsve­rsammlung Ende November in Köln fanden schließlic­h beide Anträge Eingang in die besagte Machbarkei­tsstudie, die ferner auch noch andere Prüfaufträ­ge zum Gegenstand hat – so etwa zu einer möglichen Fortführun­g der S 1 nach Köln-Hauptbahnh­of sowie zu einer Verlängeru­ng der S 17 (Bonn-Köln) über Opladen und Solingen bis Wuppertal. Mit Ergebnisse­n sei voraussich­tlich in einem halben oder in einem dreivierte­l Jahr zu rechnen, teilte der NVR-Sprecher jetzt mit. Indes müssten bei solchen Änderungen zunächst auch noch die beteiligte­n Verkehrsun­ternehmen mit ins Boot geholt werden müssten. Die S 7 wird von Abellio betrieben, die S 1 geht 2019 von der Deutschen Bahn AG an das Privatunte­rnehmen Eurobahn.

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FOTO: PETER MEUTER Ein Zug der S1 fährt am Solinger Hauptbahnh­of in Ohligs ein. Die S-Bahn-Linie als Verbindung nach Düsseldorf gehört zu verkehrste­chnischen Hauptschla­gadern der Klingensta­dt.
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FOTO: STEPHAN KÖHLEN An dieser Gleisgabel­ung in Hilden könnte die S1 später in Richtung Immigrath und Opladen abbiegen.

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