Preisfrage: Macht Erfolg attraktiv?
Die Handballer der SG Langenfeld (SGL) haben derzeit mit vielen Problemen zu tun. Das Team um Trainer Markus Becker muss praktisch allwöchentlich neue personelle Lücken stopfen – was natürlich auf Dauer nicht funktionieren kann, zumal der Kader ohnehin für die 3. Liga nicht üppig besetzt ist. Die anhaltende Erfolglosigkeit macht sich zudem im Bereich Zuschauer bemerkbar, denn in der Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium sitzen zurzeit im Durchschnitt deutlich weniger Menschen als vor einem Jahr in der Regionalliga – immer vorausgesetzt, die offiziellen Statistiken stimmen.
Jetzt gegen die SG Menden Sauerland Wölfe wollten nur 110 Handball-Fans sehen, was passiert. Die Top-Werte aus dem vergangenen Jahr stammen vom Regionalliga-Derby gegen den TuS 82 Opladen (500) und dem Spiel gegen den Titel-Konkurrenten TSV Bonn rrh. (450). Rekorde für diese Saison sind das erste Heimspiel gegen den TSV GWD Minden II (350) und die Partie kürzlich gegen den TuS Volmetal – doch da war rund die Hälfte der 400 Besucher aus Hagen mitgekommen.
Daraus ließe sich schließen, dass Erfolg attraktiv macht. Genau diese Theorie passt allerdings auf den Fußball-Oberligisten SF Baumberg (SFB) überhaupt nicht. Die Baumberger, die oft sehr anziehend spielen, sind verdient Zweiter und hatten es jetzt im Spitzenspiel mit dem Klassen-Primus VfB Homberg zu tun. Zuschauer an der Sandstraße? Ebenfalls 110. Das waren so „viele“wie beim Handball und damit beschämend wenig. Vielleicht müssen sich alle Beteiligten auch darüber mal Gedanken machen – jene mit dem kleinen und jene mit dem größeren Ball.
Michael Deutzmann