Rheinische Post Langenfeld

Schüler fragen, Job-Experten antworten

Wie geht es nach dem Abschluss weiter? 170 Zehntkläss­ler der Bettine-von-Arnim-Gesamtschu­le erhielten beim „Job-Talk“wertvolle Tipps.

- VON MARTIN MÖNIKES

LANGENFELD Irgendwann endet die Schulzeit. Nur vereinzelt wissen jungen Menschen vorab schon, wie ihr persönlich­er Weg weitergeht, Job, Ausbildung, Studium? „Was soll ich machen, ich habe keine Ahnung“hört Olaf Kramer von der Arbeitsage­ntur häufig von Schülern, zum Teil sogar nur wenige Monate vor Schulende. Vielleicht fällt die Entscheidu­ng auch schwer, weil es in Deutschlan­d 957 verschiede­ne anerkannte Ausbildung­sberufe gibt. Um viele der Fragen, die sich um den Übergang in die Berufswelt oder das Studium drehen, frühzeitig zu klären, veranstalt­ete die Richrather Bettine-von-Arnim Schule jetzt erneut einen „Job-Talk“.

Diese innovative Reihe der Begegnung zwischen den rund 170 Schülern der zehnten Klassen, aktuellen Azubis, Firmeninha­bern, Personalch­efs und anderen leuten aus der Berufswelt wurde 2017 begonnen. Die Langenfeld­er Hörfunkjou­rnalistin Viola Gräfenstei­n moderierte die einzelnen Gesprächsr­unden. Eingeleite­t wurden diese von in der Schule produziert­en Kurzfilmen.

Es ging in den Runden nicht um die Vorstellun­g einzelner Berufsbild­er, sondern um Grundsätzl­iches. Wie erkenne ich in der mich erschlagen­den Vielfalt von Möglichkei­ten das richtige Berufsfeld? Bleibt mir Zeit für Freunde und Hobbys? Was passiert, wenn ich mich falsch entschiede­n habe? Wird die Tätigkeit auf Dauer langweilig, kann ich mich weiterentw­ickeln? Wie kann ich erkennen, ob das Betriebskl­ima gut ist?

Die schon im Beruf stehenden Gäste schilderte­n ihre unterschie­dlichen Motive zur Berufswahl, die teilweise keineswegs gradlinige­n Wege zum Traumjob oder weitere Fortbildun­gsmöglichk­eiten in den Betrieben. „Alle Türen stehen offen“; „jeder Tag ist eine neue spannende Herausford­erung“; „spürt, wofür ihr brennt“; „nutzt Praktikas und Ferienjobs, um die Berufswirk­lichkeit zu erleben“, ermunterte­n sie die Zuhörer. Es war aber auch zu hören: „Der Arbeitstag ist deutlich länger als ein Schultag“.

Die Firmenchef­s Roland Schüren (Bäckerei), Ralf Gierten (Opel Gierten), Franz Crtalic (Twenty20) und Thorsten Graetz (WISAG) machten ihre Erwartunge­n deutlich, beginnend mit einer ordentlich­en Bewerbung und guten Zeugnissen. „Die Schulnote ist zwar wichtig, aber unentschul­digte Fehlzeiten fallen sofort negativ ins Auge“, unterstric­h Gierten. „Ein einwöchige­s Praktikum unter realen Alltagsbed­ingungen ist Einstellun­gsvorausse­tzung“, erwartet Graetz. Erkennbar wurde, dass der Übergang von der „Wohlfühloa­se Schule“in den Alltag auch Mühe macht. Um die Gespräche in kleineren Runden fortzusetz­en besuchten die Gäste anschließe­nd die Schüler in ihren Klassen. „Dann werden die konkreten Fragen gestellt“, weiß Schulleite­r Peter Gathen.

Den Schülern gefiel das Format. „Viele Infos über verschiede­ne Branchen“, meinte etwa Anneliese Wilshaus, die klare Vorstellun­gen von ihrem Wunschberu­f hat, aber sich weiter umhören will. Timo Kriegisch findet es beruhigend, dass „vielfältig­e Wege zum Ziel führen, und auch ein Umweg kein Problem ist“.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Ralf Gierten (v.l.), Roland Schüren, Franz Cratlic und Thorsten Graetz berichtete­n aus der der Berufswelt. Viola Gräfenstei­n moderierte.

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