Rheinische Post Langenfeld

Das Gotteshaus glänzt im Stil der 50er-Jahre

Die katholisch­e Kirche St. Mariä Himmelfahr­t an der Hardt in Langenfeld-Immigrath besticht durch sakrale Nüchternhe­it und Helligkeit.

- VON SANDRA GRÜNWALD

LANGENFELD Wer die an der Hardt gelegene Kirche betreten will, muss zunächst durch den aufstreben­den, kantigen Turm hindurchge­hen und an einem Kreuz vorbei. St. Mariä Himmelfahr­t ist eines der neueren und moderneren Gebäude der katholisch­en Gemeinde. Der erste Spatenstic­h erfolgte im Mai 1955. Eingeweiht wurde das Kirchengeb­äude im September 1956.

Beim damals typischen Baustil wundert es nicht, dass der Stahlbeton­rahmen der Kirche im Betonchic der 1950er Jahre gestaltet wurde, kombiniert mit zeitlosem roten Backstein. Dagegen besticht der Innenraum durch einen für katholisch­e Verhältnis­se geradezu schmucklos­en und funktional­en Charakter, was jedoch dem sakralen Empfinden keinen Abbruch tut. Im Gegenteil, wie Claudia Bierhoff vom Ortsaussch­uss betont: „Die Kirche selbst ist eher schlicht und geradlinig gehalten, doch durch ihre offene Form kann man von fast jedem Platz aus den Gottesdien­st oder Aufführung­en ungehinder­t verfolgen.“

Auch Diakon Bernd Waskowski sagt: „Die Kirche ist von Nüchternhe­it geprägt.“Hell und licht erscheinen die weißen Wände, an der schmalen Seite nur von unterschie­dlich großen runden Fenstern unterbroch­en, deren leuchtende Farben einen starken Kontrast bilden. Auch die übrigen Fenster sind von runden Formen geprägt. „Imposant ist für mich immer wieder das große Kreuz hinter dem Altar“, sagt Claudia Bierhoff. „Bei Sonnenlich­t wird es besonders schön angestrahl­t und vermittelt eine angenehme Atmosphäre.“

Eine kleine Besonderhe­it schmückt ebenfalls den Altarraum der Kirche: eine asiatische Vase. Sie hat eine ganz besondere Geschichte. Im Jahr 2005 war eine koreanisch­e Gruppe von Christen anlässlich des Weltjugend­tags in Köln auch in Langenfeld an der Hardt zu Gast. Sie brachten diese Vase mit, die sie Papst Benedikt überreiche­n wollten. Doch der Schenkungs­plan scheiterte und der Papst kehrte ohne Vase in den Vatikan zurück. So übergaben die Koreaner ihr Geschenk der Gemeinde St. Mariä Himmelfahr­t, die seither gut auf das handgearbe­itete Stück aufpasst.

„Der Altarraum ist groß“, meint Diakon Waskowski, „so kann man dort Konzerte geben und auch andere Veranstalt­ungen feiern.“Und nach den Worten von Claudia Bierhoff bietet die Sakristei seit ihrem Umbau und neuer Gestaltung „auch einen Ort, der als Sitzungsra­um, Gesprächsr­aum und für kleine Feste genutzt werden kann“.

Doch nicht nur der Innenraum der Hallenkirc­he lässt viel Platz für das Gemeindele­ben. „Um die Kirche herum bieten ein großer Vorplatz und die vorhandene­n Grünfläche­n die Möglichkei­ten, verschiede­ne Feste mit der Gemeinde im Freien zu feiern“, erzählt Claudia Bierhoff. Auch zelteten alljährlic­h Messdiener­innen und Messdiener auf der Wiese rund um den Kirchturm. Ein wenig von der stark befahrenen Hardt zurückgese­tzt, hat St. Mariä Himmelfahr­t eine interessan­te Nachbarsch­aft: Die Ara-Schuhfabri­k liegt gegenüber, der DRK-Kindergart­en oder die Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Am Brückentor sind in der Nähe. Die Hauptverke­hrsstraße vor dem Tor hat jedoch auch Vorteile. „St. Mariä Himmelfahr­t ist aufgrund ihrer Lage sehr gut mit dem Auto und Bussen zu erreichen“, betont Bierhoff Und das ist schließlic­h auch wichtig für das Gemeindele­ben.

„Imposant ist für mich das große Kreuz hinter dem Altar. Bei Sonnenlich­t wird es besonders schön angestrahl­t.“

Claudia Bierhoff, Ortsaussch­uss

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? Eine Kerze zündet Diakon Bernd Waskowski in der katholisch­en Kirche St. Mariä Himmelfahr­t an.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Eine Kerze zündet Diakon Bernd Waskowski in der katholisch­en Kirche St. Mariä Himmelfahr­t an.

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