Rheinische Post Langenfeld

Von der Taxi-Säule zur Aufladesta­tion

Da die Nutzung der Taxi-Säulen rückläufig ist, denkt Taxi-Düsseldorf über eine Umrüstung zur Ladestatio­n für Elektroaut­os nach.

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(dans) Während Telefonzel­len immer seltener im Stadtbild zu finden sind, ist ein anderes Relikt aus dem analogen Zeitalter noch sehr häufig am Straßenran­d zu sehen: die Taxisäule. Doch die grauen Kästen entwickeln sich immer mehr zum Auslaufmod­ell, sodass

Taxi Düsseldorf für die Zukunft bereits nach neuen Nutzungsmö­glichkeite­n Ausschau hält.

Entgegen der weitverbre­iteten Meinung sind Taxisäulen keine Telefonzel­len für Taxikunden, um ohne Handy schnell an ein Taxi zu kommen. Im Gegenteil: Die grauen Säulen dienen den Fahrern, um vorbei an der Zentrale direkt mit einem Fahrgast eine Fahrt zu vereinbare­n. Früher war das noch anders. Damals konnten von den Säulen durch Betätigen eines speziellen Hebels auch Anrufe getätigt werden, was jedoch mangels Nachfrage zwischenze­itlich eingestell­t wurde. 45 Taxi-Säulen sind aktuell noch im Stadtgebie­t verteilt. Viele davon an zentralen Plätzen wie beispielsw­eise der Königsalle­e oder dem Fürstenpla­tz. Die Idee dahinter ist, so schneller einen Fahrer organisier­en zu können. Denn jede Säule hat ihre eigene Rufnummer, die online auf der Homepage von Taxi Düsseldorf sowie im Telefonbuc­h zu finden ist. So kann der Fahrgast im besten Fall einen Fahrer in direkter Nähe zu seinem Wohnort kontaktier­en, der dann entspreche­nd schnell vor Ort ist. Voraussetz­ung dafür ist jedoch, dass auch ein Fahrer an der Säule steht und das Gespräch annehmen kann. Sonst bleibt nur der Anruf in der Zentrale.

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass sich viele der Taxisäulen mehr und mehr zum Auslaufmod­ell entwickeln.

„Wir bemerken, dass die Nutzung der Säulen immer weniger wird“, sagt Dennis Klusmeier, Vorstandsv­orsitzende­r von Taxi Düsseldorf. Diese Entwicklun­g verläuft jedoch nicht einheitlic­h. So werden einige Standorte wie am Belsenplat­z noch häufiger genutzt, weshalb das Unternehme­n dort sogar eine neue und modernere Anlage aufgestell­t hat. Doch an vielen Standorten geht die Nutzung gegen null. Aufgeben will das Unternehme­n die Säulen deshalb aber nicht. Stattdesse­n wird über eine Alternativ­nutzung nachgedach­t. „Wir überlegen, die Säulen als Ladestatio­nen für Elektroaut­os zu nutzen“, sagt Klusmeier. Die Idee kam von seinem Vorstandsk­ollegen Markus Dalkilic, der zufällig hörte, dass alte Telefonzel­len zu Elektrosta­tionen umfunktion­iert werden. Aufgrund der Starkstrom­leitung in den Taxisäulen sei selbiges dort technisch ebenfalls möglich.

Voraussetz­ung sei jedoch, dass an der Säule genügend Stellplätz­e vorhanden sind. Das ist beispielsw­eise an der Brinellstr­aße in Unterbach durchaus der Fall.

Zwischenze­itlich ist das Unternehme­n an das städtische Umweltamt herangetre­ten, um dort etwaige Zuschüsse prüfen zu lassen. Denn alleine könne das Unternehme­n die Modifikati­on der Anlagen nicht stemmen. Jedoch brauche man vor Anschaffun­g von Elektroaut­os die passende Infrastruk­tur. Bislang handle es sich hierbei aber noch um Gedankensp­iele.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ

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