Rheinische Post Langenfeld

Mona Mare schlägt hohe Wellen im Rat

Langenfeld erarbeitet ein Konzept zur Sanierung des Sportbads. Es soll im Frühjahr vorgestell­t werden.

- VON HEIKE SCHOOG

MONHEIM/LANGENFELD Der Stadtrat Monheim hat am Mittwoch gegen die Stimmen von CDU, Grünen, SPD und FDP mit Peto-Mehrheit die rund 29 Millionen Euro teure Sanierung und Modernisie­rung des Mona Mare beschlosse­n. Danach soll das in die Jahre gekommene Bad in zwei Schritten zum einen in seiner Substanz saniert werden, zum anderen um Elemente von Spaß- und Familienbä­dern ergänzt werden. Es soll eine zweite Rutsche, eine Duschstraß­e und ein Wellenbeck­en bekommen. Die Sanierung allein würde knapp 19 Millionen Euro kosten, die Spaßelemen­te schlagen laut Vorlage mit rund zehn Millionen Euro zu Buche.

Manfred Poell (Bündnis 90/Die Grünen) befürtwort­et die notwendige Sanierung. Er fürchtet jedoch, dass die zusätzlich­en Spaßelemen­te die Eintrittsp­reise für Nutzer erhöhen. „Das muss ein Gutachter noch errechnen“, relativier­t Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann (Peto). Er vertritt die Auffassung, dass „mit etwas kleinem Geld mehr“(gemeint sind die zehn Millionen Euro) das Bad einen Schub nach vorne machen könnte.

Markus Gronauer (CDU), dessen Fraktion eine Sanierung des Bades beantragt hatte, spricht sich im Rat für die kleine Lösung aus. „Dass das Mona Mare nach 20 Jahren auf Stand gebracht werden muss, liegt auf der Hand. Aber braucht die Stadt ein Wellenbad?“, fragt er und erinnert daran, dass der Bau des Bades lediglich 9,2 Millionen Euro gekostet habe.

Werner Goller blickt für die SPD-Fraktion auch auf die Folgekoste­n und die Auswirkung­en auf die städtische Bilanz. Das Mona Mare gehört zur Allwetterb­ad GmbH Monheim, einer Stadttocht­er unter dem Dach der MVV (Monheimer Verwaltung­sgesellsch­aft). Die GmbH soll für den Umbau des Bads eine Erhöhung des Eigenkapit­als von sechs Millonen Euro aus dem Stadthaush­alt bekommen und für den großen Rest einen Kredit aufnehmen. „Doch was ist mit dem Personal?“, fragt Goller. „Wie viele Leute werden benötigt, um die Wellenbade­r zu beaufsicht­igen?“

Diese Fragen kann auch Zimmermann nicht beantworte­n. Das gehe aus der vorliegend­en Machbarkei­tsstudie nicht hervor, sagt er und verweist auf den Baubeschlu­ss, der ja noch gefasst werden müsse. Dann gebe es weitere Informatio­nen. Aber: „Mit dem Ratsbeschl­uss ist das Projekt auf dem Weg“, kritisiert Goller.

Lukas Risse von der Bürgermeis­terpartei Peto verteidigt die große Lösung. „Es reicht nicht, Fliesen auszutasuc­hen. Mit zehn Millionen Euro mehr machen wir das Bad zukunftsfä­hig“, wirbt er und verweist auf Benrath, wo die Stadt Düsseldorf das alte Sportbad für 23 Millionen umbauen lässt. „Dort umfasst das Einzugsgeb­iet auch mehr als 120.000 Einwohner“, kontert Alexander Schumacher. In Monheim seien es um die 43.000.

Zimmermann bleibt bei seiner Variante. Es wäre der Öffentlich­keit nicht zu vermitteln, für eine Sanierung 18,8 Millionen auszugeben, die nicht sichtbar würde. Außerdem könne ein Spaßbad mehr Besucher bringen. Über eine Erhöhung der Eintrittsp­reise würde der Aufsichtsr­at entscheide­n, erläutert er – unter Auschluss der Öffentlich­keit.

Auch in Langenfeld arbeitet die Verwaltung daran, das Sportbad für Familien attraktive­r zu gestalten. „Wir besuchen vergleichb­are Bäder im Umland und schauen, welche Modelle wir bei uns umsetzen könnten“, sagt Bastian Köchling vom Sportrefer­at. Zudem wolle man den Nutzern mehr Zeit zur Verfügung stellen. „Schulen, Vereine und

Schwimmer wünschen sich mehr Zeiten. Im Februar oder März will die Verwaltung im Fachaussch­uss ein Konzept für das Sportbad vorstellen, das mehr Zeiten und mehr Spaß verspricht, so Köchling. Das Langenfeld­er Bad, das wie die meisten öffentlich­en Bäder (auch Monheim) auf Zuschüsse angewiesen ist, gehört der Stadtentwi­cklungsges­ellschaft. „Wir helfen da ein bisschen mit“, so Köchling.

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FOTO: ARCHIV Im Aquana Würselen bei Aachen gibt es ein Wellenbad, das besonders Familien begeistert. Das soll es in Monheim künftig auch geben.
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RP-ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH Joshua Schumacher macht das Sportbecke­n im Langenfeld­er Bad fit für die Besucher.

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