China und USA streiten über beschlagnahmte Drohne
PEKING/NEWYORK (dpa) China will eine in internationalen Gewässern beschlagnahmte US-Forschungsdrohne zurückgeben. Eine entsprechende Übereinkunft sei in Gesprächen erzielt worden, bestätigte Pentagon-Sprecher Peter Cook am Wochenende. Das Verteidigungsministerium in Peking kündigte laut staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua eine Rückgabe „auf angemessene Weise“an. Zugleich warf es Washington eine „unangebrachte“Dramatisierung des Vorfalls vor.
Gemeint ist damit die Reaktion des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump, der China via Twitter aufgefordert hatte, die Drohne doch zu behalten. „Wir sollten China sagen, dass wir die Drohne, die sie stahlen, nicht wiederhaben wollen“, schrieb er am Samstagabend. Zuvor hatte er von einem „beispiellosen“Vorgang gesprochen. Für Spott im Netz sorgte Trump mit einem Verschreiber: Statt „unprece- dented“(beispiellos), schrieb der designierte Staatschef „unpresidented“, ein nicht existierendes Wort, das freilich „President“als Bestandteil enthält.
Nach Angaben des Pentagons hatte das US-Militär das unbemannte Unterwasserfahrzeug im Zuge von „Routine-Operationen“im Südchinesischen Meer nahe den Philippinen zum Sammeln ozeanographischer Daten eingesetzt. Es wollte die Drohne gerade bergen, als die Besatzung eines chinesischen Marineschiffes eingriff.
Die Drohnen würden routinemäßig Informationen über Wassertemperatur, Salzgehalt und Sichtweite messen, teilte das Pentagon mit. Die Werte sind für die amerikanische UBootflotte wichtig, Temperatur und Salzgehalt beeinflussen die Verbreitung von Schallwellen unter Wasser. Die Sonde ist drei Meter lang und rund 60 Zentimeter breit, ihr Wert soll bei etwa 150.000 Dollar liegen.