Dagoberts Taler wären sicher
Das Öffnen von Türen gehört zum Advent. In unserer Serie stellen wir jeden Tag einen Menschen vor, der Türen für andere öffnet. Heute: Helena Kornauschenko von der Kreissparkasse.
METTMANN (von) Sie ist etwa 50 Zentimeter stark, wiegt gute 1,8 Tonnen und ist alarmgesichert. Punkt 8.10 Uhr öffnet sich die dicke Tür. Nicht von Geisterhand und mit einem Simsalabim, sondern per Zahlencode. Den geben Kreissparkassler Helena Kornauschenko oder Tim Hecker ein. „Und damit haben Kunden Zugang zum Tresor“, sagen die beiden. Theoretisch.
Praktisch trennt eine zwar durchlässig ausschauende, aber nur per Zahlencode und passendem Schlüssel passierbare Glastür die Nutzer vom dann offenstehenden Tresor. Der ist nun nicht etwa ein Geldspeicher, wie ihn Donald Duck für seine berüchtigten Goldbäder nutzt.
Etwa 1000 silbrig glänzende Fächer in unterschiedlichen Größen sind hier in die Wände eingelassen. Was in ihnen aufbewahrt wird, wissen nur die jeweiligen Mieter. „Das unterliegt dem Bankgeheimnis“, aber mutmaßlich sind es wichtige Dokumente von der Lebensversicherung bis zum Testament über Speichersticks mit relevanten Informationen, Bargeld, Schmuck und Goldbestände, die hier lagern könnten. Verboten ist die Aufbewahrung all dessen, was auch jenseits des Tresors illegal ist.
„Die Nachfrage nach Schließfächern steigt“, nicht zuletzt wegen der zunehmenden Anzahl von Wohnungseinbrüchen. 167.000 sind es bundesweit im Jahr 2015 gewesen. Aber mancher, so will man beobachtet haben, hat in einem der großformatigen Fächer einfach bloß eine Kollektion seiner Lieblingsgläser verstaut.
An zwei Tischen und in ebenso vielen Kabinen kann der Kunde dann seine Schätze sichten, neu sortieren, vielleicht einen letzten Willen umformulieren – und alles wieder in seinem Fach sicher verwahren. Was die meisten nicht wissen: Wer ein Schließfach mietet, tut das ohne Versicherung. Lieblingsfotos, Fahrzeugbriefe oder die Locke des Liebsten sind nur nach zusätzlichem Abschluss einer Zusatzversicherung gegen Einbruch, Diebstahl, Brand oder Wasserschaden versichert.
Derlei sei aber in den vergangenen 28 Jahren, die Marktleiterin Heike Hildebrandt die Kreissparkasse am Jubiläumsplatz kennt, nie vorgekommen. Dafür erinnert sie sich daran, wie bis etwa 2008 die Tresortür geöffnet wurde: Nämlich wie im Film mechanisch mit einem Drehzahlensicherheitsschloss.