Musik-Engel singen im Gemeindezentrum West
Schönes Konzert mit dem Classic Arts Musik-Theater.
METTMANN Eigentlich fehlte bloß Spekulatius. Das Classic Arts MusikTheater und die treue Nachbarschaft des Gemeindehauses Donaustraße hatten es sich zum Programmabend „Hört der Engel helle Lieder“nach Regeln der Kunst bei Sekt und Salzgebäck gemütlich gemacht. Rekordverdächtige 28 Musikstücke wurden präsentiert. So gab für jeden der Sieben genug Raum, um sein Können als Solist zu zeigen. Ganz gewiss im Gedächtnis wird den hundert Hörern die Interpretation von Oskar Gottlieb Blarrs „Engel – Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein“durch Bandbossbass Reinhard Dix verbleiben. Gleich der entschiedenen Autorität des Weihnachtsmannes berichtet seine tiefgründige Stimme von den Eigenarten der Geistwesen.
In ganz andere Richtung, nämlich erheblich beschwingter, beeindruckte der Chant „Hodie“von Jay Althouse. Ein Stück wie geschrieben für den Baritonisten Ulrich Höddinghaus, den ganz ähnlich wie Dix die Freude am schauspielerischen Mimenspiel anzusehen ist. Das expressive Chorstück ließ ihn gar den Anflug einer Adventserkältung vergessen, gegen die er tapfer ankämpfte.
Wieder von anderer Gestalt zeigten sich innige Melodien wie das schönste aller Wiegenlieder „Mille Cherubini in Coro“von Franz Schu- bert, bei dem im Zusammenspiel Cellist Thomas Löffler und Pianist Arthur Keilmann sanftsorgend die Saiten und Seelen berührten.
Ganz besonders rührend gerieten jene Textpassagen, die Sopranistin Yoko Hiseda in japanischer Sprachfärbung vortrug.
Die Moral von der Geschichte entsprach der Haltung der Erzählerin: „Der Ton macht die Musik.“In verschlungenen Duetten mit Altistin Juliane Löffler entwickelte sie alsdann einen engelsgleichen Gesang, den nur Frauenstimmen hervorzubringen vermögen. Wer fokussiert zuhörte, sah sich von den vierzehn Engel aus Engelbert Humperdincks „Abends will ich schlafen gehn“umringt. Viel Beifall für die Darbietungen.