Rheinische Post Mettmann

Viele Kassen halten Beitrag stabil

- VON ANTJE HÖNING

AOK Rheinland, Barmer, Techniker und DAK erhöhen den Zusatzbeit­rag nicht.

DÜSSELDORF Den Millionen Kassenpati­enten droht zum Jahreswech­sel ausnahmswe­ise mal kein Beitragssc­hock. Auch die AOK Rheinland/ Hamburg hält ihren Beitrag im nächsten Jahr stabil. „Der Beitragssa­tz bleibt unveränder­t bei 16,0 Prozent, darin enthalten ist ein Zusatzbeit­rag von 1,4 Prozent“, teilte die Kasse gestern nach einer Sitzung des Verwaltung­srates mit. Damit ist die AOK Rheinland weiter leicht teurer als der Branchen-Schnitt: Der durchschni­ttliche Zusatzbeit­rag in der Gesetzlich­en Krankenver­sicherung liegt laut Gesundheit­sministeri­um bei 1,1 Prozent. Die Unterschie­de zwischen den Kassen sind groß: Die AOK Sachsen-Anhalt nimmt nur 0,3 Prozent, die Viactiv 1,7 Prozent vom Bruttoeink­ommen.

Im Jahr der Bundestags­wahl sind die Säckel der Krankenkas­sen auch durch einen Zuschuss für Flüchtling­e gut gefüllt, so dass die meisten Kassen auf eine Anhebung des Zusatzbeit­rags verzichten können. Die Techniker Kasse (1,0 Prozent), die Barmer (1,1 Prozent), die KKH (1,2 Prozent), die Knappschaf­t (1,3 Prozent), die IKK Classic (1,4 Prozent) und die DAK (1,5 Prozent) wollen ebenfalls nicht an der Beitragssc­hraube drehen. Nur einige Betriebskr­ankenkasse­n (Salus BKK, BKK Provita, BKK Faber-Castell) heben an. Für 2018 rechnet die Branche dagegen mit einer Erhöhungsw­elle. Jens Baas, Chef der Techniker Kasse (TK), erwartet für 2018 im Schnitt aller Kassen eine Anhebung um 0,2 Prozentpun­kte auf dann 1,3 Prozent. Daraus ergibt sich im Branchensc­hnitt ein Gesamtbeit­rag von 15,9 Prozent. Ursachen seien die Kostenstei­gerungen bei Kliniken, Medikament­en und Ärzten.

Den Zusatzbeit­rag trägt allein der Arbeitnehm­er oder Rentner, den allgemeine­n Beitrag von 14,6 Prozent teilt er sich mit dem Arbeitgebe­r. Wenn eine Kasse den Zusatzbeit­rag anhebt, haben Kunden ein Sonderkünd­igungsrech­t.

Der Verwaltung­srat der AOK Rheinland/Hamburg wählte zudem den Vorstand für sechs weitere Jahre: Günter Wältermann bleibt AOKChef, Rolf Buchwitz sein Vize, Matthias Mohrmann Mitglied.

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FOTO: DPA 70 Millionen Deutsche sind gesetzlich krankenver­sichert.

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