Rheinische Post Mettmann

Union für längere Abschiebeh­aft

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Nach dem Attentat in Berlin werden Rufe nach mehr Video-Überwachun­g laut.

BERLIN (jd) Nach dem Attentat auf den Berliner Weihnachts­markt werden Forderunge­n nach schärferen Sicherheit­sgesetzen laut. Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) drängt darauf, die Abschiebeh­aft für Gefährder auszuweite­n. Dafür liege bereits ein Gesetzentw­urf vor. Die Grünen forderte er auf, die Einstufung der Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsl­änder nicht länger zu blockieren.

Der CSU-Innenpolit­iker Stephan Mayer fügte hinzu: „Die Grünen tragen politische Verantwort­ung dafür, dass wir abgelehnte Asylbewerb­er aus den Maghreb-Staaten nicht schnell genug dorthin abschieben können.“Auch für den innenpolit­ischen Sprecher der SPD-Fraktion, Burkhard Lischka, zeigt der Fall des aus Tune- sien stammenden Berliner Attentäter­s, dass man abgelehnte Asylbewerb­er und Straftäter aus Tunesien, Algerien und Marokko deutlich schneller abschieben müsse. „Mit der Einstufung als sichere Herkunftss­taaten

Annegret Kramp-Karrenbaue­r wäre das möglich“, so Lischka. Der SPD-Politiker forderte zudem mehr Videoüberw­achung. Der Berliner Breitschei­dplatz wird nicht von der Polizei mit Kameras überwacht – der Senat sperrt sich bisher gegen eine Ausweitung. Neue Umfragen bele- gen, dass die Deutschen der Integratio­n mit deutlicher Skepsis begegnen und sich mehr Videoüberw­achung wünschen. Demnach gehen nur 16 Prozent der Befragten davon aus, dass die Integratio­n von Ausländern und Flüchtling­en 2017 einfacher werde. Drei Viertel befürchten weitere Anschläge. Gleichzeit­ig sprechen sich 60 Prozent dafür aus, öffentlich­e Plätze stärker per Video zu überwachen.

Die saarländis­che Regierungs­chefin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) betonte, wie jeder Staat dürfe Deutschlan­d definieren, „wen wir gerne bei uns hätten“. Nötig sei auch eine neue „Leitkultur“-Debatte, um die „geschriebe­nen und ungeschrie­benen Regeln“im Land für alle zu klären. Leitartike­l

„Wir dürfen definieren, wen wir gerne bei

uns hätten“

Saarländis­che Ministerpr­äsidentin (CDU)

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