Löw mahnt die Fifa zu mehr Augenmaß
BERLIN (dpa) Joachim Löw geht aus Sorge vor einer Mammut-WM erneut auf Konfrontationskurs zu Fifa-Boss Gianni Infantino. „Das würden wir Trainer uns sicher manchmal wünschen, dass unsere rein auf den sportlichen Bereich bezogene Perspektive einbezogen wird. Aber da stößt man an Barrieren“, sagte der DFB-Chefcoach.
Ein WM-Turnier mit womöglich 48 Teams, die neue Nationenliga und eine Klub-Weltmeisterschaft mit 32 Mannschaften – die Diskussionen um gleich mehrere internationale Wettbewerbe in dem ohnehin schon engen Terminkalender lassen Löw zum Mahner vor einer ungezügelten Expansion im Weltfußball werden. „Fifa und Uefa sind in der Verantwortung, sie brauchen Augenmaß und müssen das richtige Verhältnis finden zwischen kommerziellen Interessen und der sportlichen Sicht“, forderte Löw. Man dürfe das Rad nicht überdrehen, sagte der Weltmeistertrainer.
„Wenn man ein gutes Produkt hat wie den Fußball, sollte man auch mal über Verknappung nachdenken, um die Qualität hochzuhalten“, sagte Löw. Sonst würden sich womöglich die Fans eines Tages abwenden.
Das letzte große Turnier habe bedenkliche Symptome offenbart. „Der sportliche Wert eines Wettbewerbs droht dann doch zu verwässern, wenn – wie bei der EM – drei von vier Mannschaften in der Vorrunde weiterkommen können. Oder eine Mannschaft mit drei Punkten. Diese Tendenz hat mir nicht gefallen“, sagte Löw. Es war auch ein kleiner Seitenhieb auf Europameister Portugal, der ohne Sieg in der Gruppe am Ende in Frankreich triumphierte. Am 10. Januar 2017 soll das Fifa-Council über die von Infantino geplante WM-Aufstockung vom Turnier 2026 an entscheiden. „Es