Rheinische Post Mettmann

Amris angebliche­r Kontaktman­n wieder frei

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BERLIN (RP) Das Video, in dem der mutmaßlich­e Attentäter von Berlin sich zur Terrormili­z Islamische­r Staat bekennt, ist laut Bundesanwa­ltschaft authentisc­h. Anis Amri sei darin zu sehen, sagte eine Sprecherin. Das IS-Sprachrohr Amak hatte vier Tage nach dem Anschlag ein Video veröffentl­icht. In der knapp dreiminüti­gen Aufnahme schwört Amri dem Anführer des IS, Abu Bakr al Bagdadi, die Treue. Er richtet sich dabei an die „Kreuzzügle­r“: „Wir kommen zu euch, um euch zu schlachten, ihr Schweine.“

Ein als Amris Kontaktman­n verdächtig­ter Tunesier ist wieder auf freiem Fuß. Die Bundesanwa­ltschaft habe gegen den 40-Jährigen keinen Haftbefehl erwirkt, teilte die Sprecherin mit: „Die weiteren Ermittlung­en haben ergeben, dass es sich nicht um die mögliche Kon- taktperson von Anis Amri handelt.“Ermittler hatten den Mann am Mittwoch in Berlin festgenomm­en.

Der 24-jährige Amri war am 19. Dezember mit einem Lastwagen in den Weihnachts­markt an der Gedächtnis­kirche in Berlin gefahren. Zwölf Menschen starben, 55 wurden verletzt. Auf seiner Flucht wurde Amri in Italien von Polizisten erschossen. Das Kaliber der Waffe, mit dem er dort auf Polizisten schoss, ist laut Bundesanwa­ltschaft dasselbe wie das im Anschlags-Lkw. Ob es sich um dieselbe Waffe handele, müsse noch untersucht werden.

In NRW hatte Amri nach Erkenntnis­sen der Ermittler mehrere Identitäte­n benutzt, um Sozialleis­tungen zu erschleich­en. Im April eröffnete die Staatsanwa­ltschaft Duisburg ein Verfahren wegen Betrugs gegen ihn. Politik

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