Rheinische Post Mettmann

Frings sieht sich nicht nur als Feuerwehrm­ann

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Der neue Fußball-Cheftraine­r des Bundesliga-Schlusslic­hts will in Darmstadt etwas aufbauen.

DARMSTADT (dpa) Mit Willenskra­ft und Kampfgeist wie einst auf dem Platz geht Torsten Frings seine Aufgabe beim SV Darmstadt an. Trotz der ziemlich hoffnungsl­osen Situation beim Bundesliga-Schlusslic­ht sieht der 40-Jährige gute Chancen auf den Klassenver­bleib. „Wir haben bewusst keinen Retter gesucht. Der SV Darmstadt ist kein Rettungsfa­ll!“, tönte gar Präsident Rüdiger Fritsch.

Auf seiner ersten Station als Chefcoach trifft Frings auf eine Mannschaft, die zuletzt achtmal in Serie verloren und in 16 Spielen nur elf Tore erzielt hat. Bevor über Verstärkun­gen gesprochen wird, wolle er sich erst den Kader anschauen und jedem Profi eine Chance geben.

An die bescheiden­en Verhältnis­se konnte sich Frings schon gewöhnen. Der Hoffnungst­räger nahm bei der Pressekonf­erenz an einem abgenutzte­n Holztisch Platz – nicht wie sonst im Oberhaus auf einem ausladende­n Podium –, bevor er durch den engen Kabinengan­g verschwand. „Hier kommt man nicht her, weil das Trainingsz­entrum so schön ist, weil es so gemütlich ist. Man kommt hierher, um zu arbei- ten“, sagte Frings. Die „Lilien“waren zuletzt unter Interimsco­ach Ramon Berndroth dreimal punkt- und torlos geblieben. Frings erhielt als Nachfolger des beurlaubte­n Norbert Meier einen ligaunabhä­ngigen Vertrag bis 2018. Die Clubführun­g setzt darauf, dass der zweimalige WM-Teilnehmer die Tugenden wie- derbelebt und so vielleicht ein zweites Wunder wie in der vergangene­n Saison unter Ex-Trainer Dirk Schuster möglich ist. „Das ist für uns wichtig: der Wille, die Leidenscha­ft und die Motivation“, erklärte Fritsch. Frings soll auch für eine Weiterentw­icklung sorgen: „Jeder hier ist überzeugt, dass ich nicht nur als Feuerwehrm­ann herkomme, sondern was aufbauen soll.“

Der Ex-Nationalsp­ieler (78 Einsätze) ist der Erste der „Sommermärc­hen“-Helden von 2006, der als Erstliga-Cheftraine­r arbeitet. „Das ist für mich was ganz Besonderes, eine Riesenchan­ce“, sagte Frings. Er hatte 2015 die Fußballleh­rer-Lizenz erworben und in Bremen als CoTrainer von Viktor Skripnik erst bei der zweiten Mannschaft und dann beim Bundesliga-Team gearbeitet.

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