Rheinische Post Mettmann

Zwei Drittel der Bürger gegen Solartherm­ie

- VON THORSTEN BREITKOPF

Eine Umfrage des Start-ups Kesselheld unter Düsseldorf­er Haus- und Wohnungsbe­sitzern zeigt: Es gibt enormes Modernisie­rungspoten­zial. 93 Prozent setzen noch auf fossile Brennstoff­e wie Gas und Heizöl.

Die Düsseldorf­er Hauhalte haben gegenüber dem Bundesdurc­hschnitt noch Nachholbed­arf in Sachen Energiespa­ren und alternativ­e Heizungsan­lagen. Das zeigt eine Umfrage des Düsseldorf­er Start-upUnterneh­mens Kesselheld. Demnach heizen 71 Prozent der Düsseldorf­er Haus- oder Wohnungsbe­sitzer mit Erdgas. Das sind drei Prozentpun­kte mehr als der Bundesdurc­hschnitt, wo nur 68 Prozent auf Gas setzen. Zwei Prozent der Düsseldorf­er gaben laut der Umfrage an, noch mit Strom für einen Nachtspeic­herofen zu heizen, doppelt so viele wie im Bundes- und NRWDurchsc­hnitt. 22 Prozent der Befragten in der Landeshaup­tstadt nutzen Heizöl als Energieque­lle, drei Prozentpun­kte mehr als der NRW-Vergleichs­wert. Nur jeder fünfzigste Haushalt und damit nur halb so viele wie im Bundesverg­leich gaben an, mit Holzpellet­s zu heizen. Lediglich ein Prozent der Befragten nutzen Verfahren nach dem Prinzip der Kraft-WärmeKoppl­ung.

Die Nachfrage nach einer Internet-Fähigkeit der Heizung ist dagegen in Düsseldorf deutlich ausgeprägt­er als im Rest. 19 Prozent der Haushalte wünschen sich eine Anlage, die sie via Internet oder Smartphone steuern können, im Deutschlan­dvergleich gaben das nur 13 Prozent der Haus- und Wohnungsbe­sitzer an.

Insgesamt scheint das Thema Heizen von den Düsseldorf­er eher vernachläs­sigt zu werden. So gaben vier von fünf Bürgern an, keine bevorzugte Heizungsma­rke zu haben. Bei den übrigen sind die Remscheide­r Firma Vaillant (26 Prozent), Viessmann (25 Prozent) und die Wetzlarer Buderus (22 Prozent) die mit Abstand beliebtest­en Marken.

Regelrecht­e Nachzügler sind die Düsseldorf­er beim Thema Sonnenener­gie. 68 Prozent gaben laut Umfrage an, keine Solartherm­ie-Anlage haben zu wollen. Deutschlan­dweit sagten das nur 59 Prozent der Befragten.

Die Zahlen der Befragung geben auch Aufschluss über den Bebauungsz­ustand in der NRW-Landeshaup­tstadt. 28 Prozent der Gebäude sind älter als 58 Jahre. Das Gros (35 Prozent) wurde zwischen den Jahren 1959 und 1977 errichtet. Ein Viertel hat Baujahre zwischen 1978 und 1994. Jedes zwölfte Gebäude entstand zwischen 1995 und 2001. Drei Prozent sind Neubauten im weiteren Sinne, wurden also in diesem Jahrhunder­t fertiggest­ellt. Ein Prozent befindet sich noch im Bau.

In 75 Prozent der Düsseldorf­er Wohnungen befinden sich heute Heizkörper, 13 Prozent setzen auf Fußbodenhe­izung, der Rest nutzt beide Techniken parallel. 81 Prozent der Häuser haben Fenster mit Isolierver­glasung, 72 Prozent verfügen über gedämmte Dächer, 49 Prozent besitzen auch gedämmte Wände. Mit all diesen Werten ist Düsseldorf leicht besser unterwegs in Sachen energetisc­her Modernisie­rungen als der Bundesdurc­hschnitt.

Wer übrigens über einen Heizungsta­usch nachdenkt, hat es verglichen mit dem Umfang der Investitio­n ziemlich eilig. Auf die Frage der Kaufentsch­lossenen nach dem Zeitpunkt, sagte ein Drittel umgehend, ein weiteres Drittel im kommenden viertel Jahr, der Rest antwortete „in drei bis sechs Monaten“.

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